Globale Krisen verändern Sicherheitslage in der Stadt Luzern
Die Stadt Luzern hatte 2008 ein Sicherheitsmanagement installiert und publiziert zur Sicherheitslage periodisch einen Bericht. Der Sicherheitsbericht 2023 listet 44 Risiken und Gefährdungen auf.
Die geopolitische Lage mit ihren zwei Grosskrisen Corona und Ukrainekrieg wirkte sich auf die Sicherheit in Luzern aus. Sie führte namentlich dazu, dass bei zwölf Gefährdungen das Risiko höher eingestuft wird als im letzten Bericht von 2019. Corona und Ukrainekrieg sind gemäss des Berichts auch Ursache für eine grössere individuelle und gesellschaftliche Unsicherheit.
Alle zehn Jahre eine Pandemie möglich
Die Wahrscheinlichkeit von Pandemien wird im Bericht als höher eingestuft als früher. Eine solche könnte sich demnach alle zehn Jahre ereignen. Nicht jede Pandemie müsse aber so grosse Auswirkungen haben wie Corona. Auch bei den Tierseuchen, vor allem wegen der Vogelgrippe, werde von einer erhöhten Gefährdung ausgegangen.
Der Ukrainekrieg zeigte zudem die Verletzlichkeit der Energieversorgung auf. Die Wahrscheinlichkeit grösserer Stromausfälle oder eines Energiemangels sei gestiegen, heisst es im Bericht. Ferner hätten Angriffe auf öffentliche IT-Infrastrukturen zugenommen.
Zu den gestiegenen Risiken gehören gemäss des Berichts auch die zunehmende Zahl von Hitzetagen, der Konsum von Drogen wie Crack mit seiner Beschaffungskriminalität, die Cyber- und Bandenkriminalität, die Auswirkungen von Grossveranstaltungen sowie Amoktaten. Zu diesen heisst es, dass es mehr Psychischkranke gebe und sich die Gesellschaft radikalisiert habe.
Gewalt rund um Fussballmatches
Alle diese Risiken seien nicht typisch für Luzern, sondern würden für alle Schweizer Städte gelten, hält der Stadtrat fest. Die einzige Gefährdung, die sich verschärft hat und vor allem ein Luzerner Problem ist, sind laut Bericht die Ausschreitungen bei Spielen des FC Luzern.
Zu den grössten Gefährdungen gehören gemäss des Berichts Pandemien, Energieknappheit und Stromausfall, Hitze und der Ausfall der Informations- und Kommunikationsinfrastruktur. Dazu kommen Verkehrsunfälle und Gewaltdelikte.
Im Bericht werden total 58 Massnahmen vorgeschlagen, um die Sicherheitslage zu verbessern. 14 betreffen die sieben grössten Gefährdungen. Ein besonderes Augenmerk setzt der Bericht auf die Probleme rund um die Ufschötti sowie auf die Drogenszene.