In Uri erlegter Wolf war für Ziegenrisse in Realp verantwortlich
Bei dem Wolf handelte es sich um ein erstmals in der Schweiz nachgewiesenes männliches Exemplar, wie die Urner Sicherheitsdirektion am Freitag mitteilte. Sie berief sich auf eine Untersuchung des Laboratoire de Biologie de la Conservation (LBC) der Universität Lausanne. Das Tier mit der Bezeichnung M451 war demnach ein bis zwei Jahre alt und stammte von der italienischen Halbinsel.
Die Urner Regierung hatte den Wolf zum Abschuss freigegeben, nachdem auf der Alp Schweig im Witenwasserntal 16 Hausziegen gerissen und 10 weitere Tiere vermisst wurden.
Das Urserntal gilt als Wolfpräsenzgebiet, in dem es in der Vergangenheit zu mehreren Tierrissen durch Wölfe kam. Zuletzt waren im Kanton Uri 2022 zwei Wölfe zum Abschuss freigegeben worden. Beide Tiere konnten innert der vorgegebenen Frist nicht abgeschossen werden und entkamen den Behörden.
Weiterer Wolf stammt aus dem Wallis
Die Behörden identifizierten mittels DNA-Analysen einen weiteren Wolf, der in Realp auf der Alp Schweiz unmittelbar nach dem Abschuss von M451 gesichtet worden war. Dieser soll im Gebiet Alp Deieren Ende Juni sieben Schafe gerissen haben. Das Tier mit der Bezeichnung M422 stammt vom Walliser Rudel Nendaz-Siviez ab und wurde 2023 geboren.
Die bundesgesetzlich festgelegten Voraussetzungen für einen weiteren Wolfsabschuss im Kanton Uri seien bisher nicht erfüllt, hielt die Justizdirektion fest. Bei jedem Vorfall, bei dem Nutztiere gerissen werden, werde aber der Einzelfall hinsichtlich einer möglichen Abschussverfügung geprüft.