Israel: Hamas-Tunnel unter UNRWA-Zentrale in Gaza entdeckt
UNRWA-Chef Philippe Lazzarini erklärte zu den Berichten über die Entdeckung des Tunnels unter der Zentrale seiner Organisation in Gaza, dass das Hilfswerk keine Kenntnis davon hatte. Das Personal der UNRWA habe das Hauptquartier auf Anordnung des israelischen Militärs bereits am 12. Oktober geräumt, schrieb er am Samstagabend auf X (vormals Twitter). Seitdem habe es die Organisation nicht mehr genutzt. Wann immer in der Vergangenheit ein verdächtiger Hohlraum in der Nähe oder unter dem UNRWA-Gelände gefunden worden sei, habe man umgehend Protestbriefe an die Konfliktparteien gerichtet, schrieb Lazzarini weiter - darunter sowohl an die Hamas, als auch an die israelischen Behörden. Dies sei auch in Jahresberichte eingeflossen, die der Generalversammlung vorgelegt und veröffentlicht worden seien.
UNRWA sei eine humanitäre Organisation und habe «weder die militärische und Sicherheitsexpertise noch die Kapazität, um das, was unter ihren Anlagen ist oder sein könnte, militärisch zu inspizieren», fügte er hinzu. Die israelischen Behörden hätten zugleich die UNRWA nicht offiziell über den angeblichen Tunnel informiert.
Das Hilfswerk war zuletzt stark in die Kritik geraten. Von israelischer Seite gab es immer wieder Vorwürfe, es arbeite mit der Hamas zusammen. Konkret wurde einigen Mitarbeitern zur Last gelegt, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen zu sein. Mehrere westliche Länder stellten wegen der Anschuldigungen vorübergehend die Zahlungen an UNRWA ein, darunter die beiden grössten Geldgeber, die USA und Deutschland. UN-Generalsekretär António Guterres versprach umfassende Aufklärung. Die Zusammenarbeit mit mehreren Angestellten sei beendet worden.
Auslöser des Gaza-Krieges war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben.