Jugendliche könnten in Zürich bald später in die Schule gehen
Weil Jugendliche Mühe hätten, sich schon so früh am Morgen zu konzentrieren, soll der Unterricht später beginnen, argumentierte die Ratslinke an der Sitzung vom Mittwoch. Der frühe Beginn bringe weder ihnen noch den Lehrpersonen etwas.
Sowohl eine Einzelinitiative aus der Bevölkerung, als auch eine Parlamentarische Initiative forderten die Verschiebung.
Das Parlament lehnte die Einzelinitiative einstimmig ab. Stefan Urech (SVP), der selber Lehrer ist, hatte «als Nachtmensch» persönliche Sympathien für das Anliegen. Er lehnte es aber ab, weil es «an der Realität scheitert». Beim Unterricht am späten Nachmittag seien seine Schüler im übrigen auch nicht konzentrierter.
Balz Bürgisser (Grüne) brach eine Lanze für den späteren Unterricht. Das Projekt sei durchaus realisierbar. Allerdings sei die Einzelinitiative zu pauschal formuliert. Es brauche eine andere Form, darum hätten die linken Parteien die Parlamentarische Initiative eingebracht.
Initiative knapp unterstützt
Die Parlamentarische Initiative von SP, Grünen und AL zielt in die gleiche Richtung. Sie präzisiert etwa noch, dass die Mittagspause von 80 auf 60 Minuten verkürzt werden kann. So würde verhindert, dass der Unterricht in der Sek am Nachmittag später aufhört. Die Initiative wurde mit 64 Stimmen vorläufig unterstützt und geht nun an die zuständige Kommission. Die definitive Abstimmung folgt erst danach.
Der Stadtrat wies im Vorfeld darauf hin, dass es Probleme für die Vereinbarkeit vom Beruf und Familie geben könne. So würde es zu versetzten Mittagspausen kommen und die jüngeren Kinder müssten früher in die Schule. Auch die Nachmittagsbetreuung würde schwieriger.
Andere Zürcher Gemeinden wie Uetikon am See setzten den späteren Unterrichtsbeginn an mehreren Tagen bereits um.