Juncker: Keine Schnellschüsse bei EU-Verhandlungen mit Ukraine
Die EU hatte Mitte Dezember beschlossen, mit der Regierung in Kiew Beitrittsverhandlungen aufzunehmen. Bis die Ukraine dem Staatenbund tatsächlich beitritt, dürfte es aber noch viele Jahre dauern. Die Ukraine verteidigt sich schon seit annähernd zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Juncker hatte vor dem EU-Beschluss in einem Interview gesagt, dass das Land wegen der «Korruption auf allen Ebenen der Gesellschaft» noch lange nicht beitrittsfähig sei.
Schon 1997 habe die Ukraine versucht, ihm einen Beitrittsantrag zu überreichen, den er aber nicht angenommen habe, sagte Juncker weiter. Das sei ihm schon damals absolut verfrüht erschienen. «Wir wussten eigentlich nichts über die Ukraine. Ich war schon damals gegen Schnellschüsse allergisch und bin es auch jetzt.» Er sei aber der Auffassung, dass es heute eine Beitrittsperspektive für die Ukraine geben müsse. «Ich bin aber dagegen, Versprechen zu machen, die man in einem von der Ukraine angestrebten Zeitraum nicht erfüllen kann. Das führte im Endergebnis dazu, dass sich das Land wieder enttäuscht von der EU abwendet.»