Konsumentenschutz kritisiert neues Tarifmodell der CKW
Mit dem neuen Tarif verrechnet die CKW einen Betrag für die 15 Minuten im Monat, in denen der Stromverbrauch am höchsten war. Dies soll ein Anreiz sein, Geräte, die viel Strom brauchen, nicht gleichzeitig einzuschalten und so das Netz nicht mit hohen Leistungsspitzen zu belasten.
Die Stiftung für Konsumentenschutz kritisierte das neue Modell. Die meisten Haushalte hätten keine Strommanagementgeräte, die zufällige Leistungsspitzen verhindern könnten. Die CKW benachteilige damit die Konsumentinnen und Konsumenten.
Der Konsumentenschutz glaubt zudem nicht, dass die CKW ihre Ziele bei der Netzbelastungen erreichen kann. Für den Netzausbau seien nicht einzelne Leistungsspitzen relevant, sondern der Energieverbrauch von Grosskunden oder Quartieren, teilte er mit.
CKW weist Kritik zurück
Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes, erklärte in der Mitteilung, dass die Vorstellung, mit dem neuen Tarif die Leistungsspitzen in Privathaushalten glätten zu können und so weniger ins Netz investieren zu müssen, illusorisch sei. Sie verlangte, dass die CKW das «willkürliche und unwirksame Tarifmodell» nicht einführe.
Die CKW wies gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA die Kritik zurück. Konsumentinnen und Konsumenten würden nicht benachteiligt, denn der Netz-Leistungstarif werde nicht zusätzlich zu den bisherigen Kosten eingeführt. Vielmehr sinke im Gegenzug der Netz-Einheitstarif pro Kilowattstunde um 40 Prozent, sodass die Kosten für einen Durchschnittshaushalt «in etwa gleich» blieben.
Die CKW bezifferte die Kosten, welche ein normaler Haushalt pro Monat für die Leistungsspitze zahlen muss, auf 7,5 Franken. Wer darauf achte, dass nicht alle grösseren Geräte gleichzeitig eingeschaltet seien, könne ein paar Franken pro Monat sparen.