Luzern hält in der Ausbildungsoffensive an eigenem Modell fest
Die Schweizer Stimmberechtigten hatten 2021 die Volksinitiative «Für eine starke Pflege» angenommen. Der Bund startete darauf die sogenannte auf acht Jahre beschränkte Ausbildungsoffensive.
Mit der Ausbildungsoffensive werden auch die Kantone in die Pflicht genommen. Der Regierungsrat schätzte die Kosten der Leistungen für die Förderung der Pflege auf durchschnittlich 9,5 Millionen Franken pro Jahr. Darin berücksichtigt sei die angestrebte Steigerung der Anzahl Pflegeabschlüsse von 20 Prozent bis Ende des Jahrzehnts, hiess es. Der Bund beteilige sich an diesen Kosten.
Kritisiert wurde im Parlament, dass Luzern bei der Umsetzung der Ausbildungsoffensive einen eigenen Weg gehe und nicht das Zentralschweizer Modell übernehme. Die vorberatende Kommission setzte sich gegen diese Luzerner Lösung ein und reichte ein entsprechendes Postulat ein. Dieses wurde aber mit 62 zu 38 Stimmen abgelehnt.
«Wettbewerb um die Pflegenden»
Kommissionssprecherin Pia Engler (SP) warb für das Postulat mit den Worten, dass die Zentralschweiz als eine Region gedacht werden müsse. «Wir sind im Wettbewerb um die Pflegenden», sagte mit Marcel Budmiger (SP) ein weiterer Unterstützer einer Zentralschweizer Lösung.
Die Gegnerinnen und Gegner des Zentralschweizer Modells sagten, es sei ungewiss, ob dieses vom Bund anerkannt werde. Dem pflichtete Gesundheitsdirektorin Michaela Tschuor (Mitte) zu. Die Ausbildungsbeiträge sollen gemäss den Vorgaben des Bundes den Lebensunterhalt decken können, sagte sie.
Dieses Ziel kann laut Regierung besser mit dem Luzerner Modell erreicht werden, das höhere Ausbildungsbeiträge vorsieht als das Zentralschweizer. Die Beiträge werden aber erst an Personen ab 25 Jahren statt schon ab 22 Jahren ausgerichtet, zudem sieht Luzern keine Kinderzulage vor.