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Luzerner Parlament lehnt Standesinitiative für Elternzeit ab

Kantonsrat

Luzerner Parlament lehnt Standesinitiative für Elternzeit ab

9. September 2024, 18:44 Uhr
Ein Vater geht mit einem Säuling spazieren. (Symbolbild)
© KEYSTONE/GAETAN BALLY
Der Kanton Luzern reicht beim Bund keine Standesinitiative für die Einführung einer nationalen Elternzeit ein. Der Kantonsrat hat eine Motion von Karin Stadelmann (Mitte) mit 71 zu 29 Stimmen abgelehnt.

Stadelmann machte sich in ihrem Vorstoss für eine Elternzeit von 20 Wochen stark, welche die Eltern nach ihren Bedürfnissen aufteilen sollten. Den gesetzlichen Mutterschaftsurlaub hätten die Eltern aber respektieren müssen.

«Wir müssen bei diesem Thema endlich einen Schritt weitergehen», sagte Stadelmann im Parlament. Es brauche eine nationale Lösung statt einen Flickenteppich. Stadelmann wollte ferner weitergehenden Forderungen einen Riegel schieben.

Für grosszügigere Lösungen machte sich aber Urban Sager (SP) stark. 38 Wochen wären angemessen, sagte er, und plädierte für Ablehnung der Motion.

Auch Barbara Irniger (Grüne) verwies auf die grosszügigeren Lösungen der EU-Staaten. Um Druck auf die Bundespolitik zu machen, unterstützte sie die Motion aber.

Ronny Beck (FDP) warb für ein Nein. Stadelmanns Forderung würde vor allem kleinere Betriebe belasten, sagte er. Franziska Rölli (GLP) sah den Vorschlag von Stadelmann dagegen als guten Kompromiss, obwohl sie es vorziehen würde, wenn beide Elternteile gleich viel Elternzeit beziehen würden.

Gegen die Motion sprach auch Regierungsrätin Michaela Tschuor (Mitte). Die Standesinitiative sei der falsche Weg, sagte sie. Es finde bereits eine breite Diskussion zum Thema statt.

Die Schweiz kennt derzeit einen vierzehnwöchigen Mutterschaftsurlaub sowie einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub.

Die Beschlüsse des Luzerner Kantonsrats vom 9.9. in der Übersicht:

Nadine Koller-Felder (FDP) als neues Mitglied des Kantonsrats vereidigt. Sie tritt die Nachfolge von Rolf Born an, der zurückgetreten ist.

Elin Elmiger (SP) als neues Mitglied des Kantonsrats vereidigt. Sie tritt die Nachfolge von Melanie Setz an, die in den Stadtrat Luzern gewählt worden ist.

Marcel Lingg (SVP) als neues Mitglied des Kantonsrats vereidigt. Er tritt die Nachfolge von Dieter Haller an, der zurückgetreten ist.

Einen von elf als dringlich eingereichten Vorstösse als dringlich erklärt. Es geht um die bedingte Gewinnbeteiligung bei Covid-Härtefallgeldern. Der Vorstoss wird am Dienstag behandelt.

In zweiter Lesung die Steuerbefreiung von Assistenzhunden bekräftigt. Der Rat entschied, dass für Herdenschutzhunde weiterhin eine Steuer fällig wird. Die Teilrevision Gesetzes über das Halten von Hunden wurde mit 109 zu 0 gutgeheissen.

Sich für die Einführung des Öffentlichkeitsprinzips in der kantonalen Verwaltung ausgesprochen und eine entsprechende Vorlage nach erster Lesung mit 100 zu 10 Stimmen gutgeheissen.

Die Verfassungsinitiative «Ja zum Stimmrechtsalter 16!» mit 59 zu 51 Stimmen abgelehnt. In der Schlussabstimmung hiess der Kantonsrat die Vorlage, welche die Initiative den Stimmberechtigten zur Ablehnung empfiehlt, mit 63 zu 48 Stimmen gut.

Einen Kredit von 16,9 Millionen Franken zur Sanierung der Kantonsstrasse in Alberswil einstimmig Stimmen gesprochen.

Einen Kredit von 8,2 Millionen Franken zugunsten des Hochwasserschutzes an der Kleinen Emmen zwischen Schachen und Malters mit 96 zu 0 Stimmen genehmigt. Diskutiert wurde der Kulturlandverlust. Der Rat lehnte einen Rückweisungsantrag der SVP mit 72 zu 24 Stimmen ab.

Vom Geschäftsbericht 2023 der Pädagogischen Hochschule Luzern Kenntnis genommen.- vom Geschäftsbericht 2023 der Universität Luzern Kenntnis genommen.

Die Spezialkommission zur Standortfindung wichtiger kantonaler Institutionen in der Stadt Luzern aufgelöst. Dabei ging es um die Standorte für die kantonalen Gerichte und Museen.

Eine Motion von Karin Stadelmann (Mitte), die eine Standesinitiative für eine nationale Elternzeit forderte, mit 71 zu 29 Stimmen abgelehnt.

Eine Motion von Urs Christian Schumacher (SVP), die eine Standesinitiative gegen eine Neuerung bei der WHO forderte, mit 65 zu 18 Stimmen abgelehnt.

Mit 73 zu 20 Stimmen eine Motion von Urs Christian Schumacher (SVP) teilweise als Postulat überwiesen. Schumacher forderte ein kantonales Register zu mRNA-Impfschäden. Weil dafür der Kanton nicht zuständig ist, soll der Regierungsrat nun die zuständigen Stellen für das Anliegen sensibilisieren.

Quelle: sda
veröffentlicht: 9. September 2024 17:16
aktualisiert: 9. September 2024 18:44