Mindestens 20 Tote bei Massakern in Papua-Neuguinea
Angreifer töteten derzeit jeden, der ihnen in den Weg komme, hiess es. Auch seien viele Häuser in Brand gesetzt worden. «Im gesamten Porgera-Tal herrscht Angst, weil verfeindete Stämme auf Vergeltung und Rache sinnen», schrieb die Zeitung «The National». Beteiligt seien viele Stämme, deren Angehörige im westlichen Teil von Enga lebten.
Anwohner flüchten in Minen-Camps
Die verzweifelte Bevölkerung habe sich in Bergarbeitercamps geflüchtet und harre dort ohne Lebensmittel im Regen aus. In der Nähe liegt die riesige Porgera-Goldmine. Es gebe derzeit nicht genügend Polizeibeamte in der Region, um gegen die Gewalt anzukommen. Weitere Details zu den Hintergründen der Massaker wurden zunächst nicht bekannt.
Erst im Juli waren bei Angriffen auf drei Dörfer im Norden von Papua-Neuguinea mindestens 26 Menschen mit Speeren, Messern und Äxten ermordet worden. Unter den Opfern waren auch viele Kinder. Auslöser der Gewalt in der Provinz Ost-Sepik waren - wie oft in dem Inselstaat - Streitigkeiten um Land- und Wasserrechte.
Stammeskriege keine Seltenheit
Die neuerlichen Angriffe waren bereits der dritte schwere Gewaltausbruch in Papua-Neuguinea in diesem Jahr. Schon im Februar waren in der nun erneut betroffenen Provinz Enga bei einer Stammesfehde mehr als 50 Menschen getötet worden.
Die Tropeninsel Papua-Neuguinea liegt nördlich von Australien. Sie ist wild und teilweise unerforscht. Zehn Millionen Einwohner leben in dem Commonwealth-Land, die meisten in bitterer Armut - trotz reicher Vorkommen an Rohstoffen wie Öl, Gas und Gold. Stammeskriege zwischen indigenen Gruppen gibt es vor allem im Hochland schon lange. Auf gegenseitige Vorwürfe folgen Angriffe, die dann oft mit Vergeltungsschlägen beantwortet werden.