Neue japanische Whisky-Regeln sollen Fälscher abschrecken
Um ihre Produkte als solchen etikettieren zu dürfen, müssen die Hersteller laut einem seit dem 1. April geltenden Standard des Verbandes der japanischen Spirituosen- und Likörhersteller von nun an unter anderem Wasser aus Japan verwenden. Zudem müssen sie ihre Whiskyfässer mindestens drei Jahre lang in Japan lagern.
Experten zufolge gibt es in Japan rund hundert Brennereien. Deren Whisky wird seit Anfang der 2000er Jahre weltweit immer begehrter: Die Nachfrage aus dem Ausland nach berühmten und oftmals preisgekrönten japanischen Whiskysorten wie Yamazaki, Hakushu und Yoichi ist in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. Brennereien wie Suntory und Nikka planen ihre Produktion mittlerweile Jahrzehnte im Voraus, um die Nachfrage abzudecken.
Entsprechend hoch sind die Preise für echten japanischen Whisky - insbesondere für seltenere gereifte Sorten. Allein im Jahr 2022 erreichten die jährlichen Whisky-Exporte einen Wert von 56 Milliarden Yen (340 Millionen Franken) - und damit 14 mal mehr als noch zehn Jahre zuvor. Mit zunehmender Beliebtheit wuchsen zuletzt aber auch die Besorgnis und Verwirrung unter Herstellern und Kunden, da auch ausserhalb Japans hergestellter Whisky fälschlicherweise als solcher angepriesen wurde.
Verstösse gegen die neuen Regeln sollen zwar nicht geahndet werden, dennoch begrüssen die Hersteller den neuen Standard als eine Möglichkeit, das Ansehen von japanischem Whisky weltweit zu schützen. «Wir glauben, dass dies den Ruf (des japanischen Whiskys) weiter verbessern wird, weil es für unsere internationalen Kunden einfacher wird, ihn von anderen Produkten zu unterscheiden», sagte der Traditionshersteller Suntory der Nachrichtenagentur AFP.