Obwaldner Kantonsrat diskutiert über Löhne der Lehrpersonen
SP-Kantonsratsmitglieder Annemarie Schnider und Josef Allenbach stellten dem Regierungsrat in einer Interpellation Fragen zur Lohnentwicklung und Lohnsystem der Lehrpersonen. Mit den Antworten der Regierung zeigten sich die Interpellanten nicht gänzlich zufrieden.
«Wir zahlen nahezu marktgerechte Löhne», sagte Regierungsrätin Cornelia Kaufmann (CVP). Im Vergleich zum Zentralschweizer Markt befinde sich das Lohnniveau in Obwalden zwischen 95 und 97 Prozent. Am tiefsten sei das Lohnniveau bei den Primarschullehrpersonen (95,6 Prozent) und am höchsten bei Kindergartenlehrpersonen (99,2 Prozent).
Die Kantone Nidwalden und Luzern seien die wichtigsten Vergleichskantone für Obwalden, so die Regierungsrätin. «Sie stehen in direkter Konkurrenz zu uns.» Wie man aus den Medien habe entnehmen können, habe Nidwalden seine Löhne 2023 angehoben. Dies sei nicht korrekt. «Wir gehen davon aus, dass die Gemeinden in eigener Autonomie Korrekturen nach oben vorgenommen haben.»
Kantonsrat führte Diskussion
Die Interpellanten entschieden sich, auf eine Diskussion zu verzichten, doch der Kantonsrat war anderer Meinung. Remo Fanger (SVP) erinnerte daran, auch immer an andere Berufsgruppen zu denken, die nicht so viel verdienten wie Lehrpersonen. Als Polizist habe er noch nie daran gedacht, nach mehr Lohn zu fragen.
Hanspeter Scheuber (CSP) sagte, dass nicht nur das Salär wichtig sei, sondern auch die Rahmenbedingungen. Beispielsweise wie gut gewisse Aufgaben und Aufwände der Lehrpersonen entgeltet würden. Da ginge der Kanton Luzern als gutes Beispiel voran.
Peter Lötscher (SP) gab zu Bedenken, dass in gewissen Gemeinden die Primarschulen ausschliesslich von Frauen getragen werde. Diese arbeiteten oft Teilzeit, um einerseits Familie und Beruf miteinander vereinen zu können, und andererseits, weil ein 100-Prozent-Pensum eine zu hohe Belastung darstellen würde.
Regierungsrätin Cornela Kaufmann versicherte während der Diskussion, dass die Lohnentwicklung regelmässig überprüft werde und die Regierung sich auch Gedanken dazu mache, wie die Arbeitgegeberattraktivität erhöht werden könnte.