Obwaldner Parlament bewilligt Kantonsbibliothek im zweiten Anlauf
Der Verpflichtungskredit von 9,5 Millionen Franken für eine Mietdauer von 25 Jahren war dem Parlament zu hoch, lautete der Tenor damals. Es verlangte von der Regierung, die Mietkonditionen neu zu verhandeln. Neu belaufen sich die Mietkosten auf 300'000 Franken im Jahr. Der Quadratmeterpreis beträgt neu 334 Franken pro Quadratmeter statt 390 Franken.
Der Quadratmeterpreis sei nach wie vor hoch, sagte Gregor Rohrer (SVP). Er betitelte den Kredit als «fragwürdig und finanziell nicht tragbar» in Anbetracht der finanziellen Situation des Kantons.
Eine Mehrheit der Mitte/GLP-Fraktion stimme der Vorlage zu, sagte Benno Dillier. Er machte die Anregung, die grosszügigen Räumlichkeiten nicht nur als Bibliothek sondern für anderweitige Bereiche zu nutzen.
Diesem Votum stimmte auch Martin Hug (FDP) zu. Um nur Bücher zu lagern, sei das Gebäude zu teuer. Die Räumlichkeiten könnten zusätzlich für die Bildung, die Kultur oder andere Bereiche genutzt werden.
SP und CSP sprachen sich für die Bibliothek aus. «Es ist eine grosse Investition, aber ist eine Investition in die Kommunikationsfähigkeit», sagte Helen Keiser (CSP).
Doppelt so viel Fläche wie heute
Bildungsdirektor Daniel Wyler (SVP) betonte, dass es bei der Vorlage darum gehe, eine Begegnungsstätte für die Gesellschaft und für die niederschwellige Bildung zu erschaffen. Mit dieser Lösung könnte auch künftig auf einen Neubau, der wesentlich teurer ausfallen würde, verzichtet werden.
Laut Regierung steht der Kantonsbibliothek mit einem Umzug künftig doppelt so viel Fläche zur Verfügung. Die Öffnungszeiten könnten von 18 auf 76 Stunden pro Woche erhöht werden. Dies werde mit dem Einbau von Selbstausleih-Stationen ermöglicht. Das Parlament sprach sich mit 36 zu 13 Stimmen bei 2 Enthaltungen für die Kantonsbibliothek aus.