Polio-Impfkampagne im Gazastreifen abgeschlossen
Unicef verwies jedoch darauf, dass dies ein Durchschnittswert sei. Im nördlichen Gazastreifen, wo die Impfkampagne wegen der schweren Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas beeinträchtigt worden sei, betrage die Impfquote nur etwa 88 Prozent. Schätzungsweise 7.000 bis 10.000 Kinder seien in unzugänglichen Gebieten wie Dschabalija, Beit Lahia und Beit Hanun nach wie vor nicht geimpft und damit anfällig für das Poliovirus. Dies erhöhe auch das Risiko einer weiteren Verbreitung des Poliovirus im Gazastreifen und in Nachbarländern.
Die Impfungen waren von lokalen Gesundheitsbehörden, Unicef und dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA durchgeführt worden. Cogat betonte, sie habe zusammen mit der israelischen Armee logistische Unterstützung geleistet. Israel und die UN-Organisatoren vereinbarten für Impfungen in den verschiedenen Teilen des Gazastreifens jeweils kurze örtlich begrenzte humanitäre Feuerpausen.
Mit der Impfaktion soll eine Ausbreitung des Virus verhindert werden. Polio, auch Kinderlähmung genannt, kann lebenslange Lähmungen verursachen. Im August war der erste Polio-Fall seit 25 Jahren in dem Palästinensergebiet entdeckt worden. Das Virus breitet sich aus, wenn unhygienische Zustände herrschen. Dort sind seit Beginn der israelischen Militäraktionen im vergangenen Herbst Hunderttausende Menschen ständig auf der Flucht. Israel reagierte damit auf die verheerenden Terroranschläge vom 7. Oktober 2023.