Projektierungskredit zum neuen Luzerner Theater soll vors Stadtvolk
«Heute ist ein wichtiger Meilenstein für das neue Luzerner Theater», sagte Stadtpräsident Beat Züsli (SP) am Montag an einer Medienkonferenz. Nach jahrelanger Vorarbeit sei das Vorhaben nun einen entscheidenden Schritt weiter. Nun liege ein «umfassender» Planungskredit vor, das neue Luzerner Theater komme in ein «erste, entscheidende Phase».
Weiter liess der Stadtpräsident verlauten, dass der Stadtrat den Kredit für die Erstellung eines Vor- und Bauprojekts von 13,8 Millionen Franken dem obligatorischen Referendum unterstellen will. Heisst: Die Stadtbevölkerung befindet in einer Volksabstimmung über das Projekt. Diese dürfte voraussichtlich im Februar 2025 stattfinden.
Nötig wäre das freiwillige Referendum nicht, hielt Züsli fest. Erst ab einer Kredithöhe von 15 Millionen Franken sei die Stadt gezwungen, es dem Volk vorzulegen. Die kulturpolitische Bedeutung des Projekts, der Standort und die Ausstrahlung, rechtfertige eine Volksabstimmung, so Züsli.
Kredit benötigt den Segen des Parlaments
Das Stadtparlament muss den Sonderkredit zuerst noch bewilligen. Geplant ist, dass der Grosse Stadtrat die Vorlage an seiner Session vom 28. November diskutiert. Zusätzlich wird das Parlament auch über einen 5 Millionen Franken teuren Nachtragskredit befinden. Mit diesem Betrag sollen Sanierungsarbeiten am jetzigen, 185 Jahre alten Gebäude, getätigt werden.
Auf eine entsprechende Frage sagte Stefan Vogel, Betriebsdirektor des Luzerner Theaters, dass damit über 50 kleine Massnahmen am bestehenden Gebäude umgesetzt würden. So etwa bei der Elektronik, bei den technischen Anlagen oder bei der Kanalisation. Es gehe um die Betriebssicherheit, hiess es.
Der zweckgebundene Betrag sei sehr entscheidend, hielten sowohl Züsli als auch Anja Meyer, die Präsidentin der Stiftung Luzerner Theater fest. «Damit können wir den Betrieb bis 2028 gewährleisten», sagte Züsli. Die Stiftungspräsidentin sagte, ohne diesen Kredit sei das Theater «blank».
Nicht nur der Stadtpräsident, sondern auch die städtische Baudirektorin Korintha Bärtsch (Grüne) und Regierungsrat Armin Hartmann (SVP) zeigten sich überzeugt vom geplanten Neubau des Theaters. Bärtsch lobte die Nachhaltigkeit des Vorhabens, Hartmann sagte, das Projekt habe eine Ausstrahlung weit über die Stadt hinaus. «Das neue Luzerner Theater ist wichtig für die ganze Zentralschweiz.»
Finanzierung durch die Öffentlichkeit und Private
Die Kosten für das neue Theater werden auf rund 130 Millionen Franken geschätzt. Ein Teil davon soll durch private Finanzierungsbeiträge aufgebracht werden, hiess es. Angedacht ist das sogenannte Public-Private-Partnership (PPP), also eine Kooperation der Stadt Luzern mit privaten Geldgebern. Diese Finanzierung wurde bereits beim Bau des KKL Luzern angewandt.
Der Kanton Luzern wird auch künftig den Theaterbetrieb mitfinanzieren. Eine eigens dafür gegründete Stiftung wird dabei als Baurechtsnehmerin fungieren, die für den Erhalt und Unterhalt der Immobilie verantwortlich sein wird.
Für den Betrieb des neuen Theaters rechnen die Planer laut Bericht mit einem Budget von rund 33,5 Millionen Franken. Durch Ticketverkäufe, Gastronomie und die Vermietung an Dritte soll das neue Theater im Jahr rund 11,5 Millionen Franken erwirtschaften.
In der Spielzeit 2022/23 besuchten laut Geschäftsbericht 48'000 Personen die insgesamt 338 Vorstellungen. Die Verantwortlichen peilen mit dem neuen Theater als Ziel 100'000 Zuschauerinnen und Zuschauer pro Jahr an.