Prozess gegen US-Rapper Sean Combs soll am 5. Mai starten
Richter Arun Subramanian gab an, dass Combs Anwälte keine weiteren Anträge auf Freilassung gestellt hätten. Zuvor war eine Freilassung des 54-Jährigen gegen Kaution zwei Mal abgelehnt worden. Der Rapper kam in hellem Hemd und Hose in den Gerichtssaal. Dort grüsste er seine Mutter und seine Kinder, die der Anhörung beiwohnten.
Staatsanwältin Emily Johnson sagte, es gebe immer noch Beweise, die zu überprüfen seien. Im März seien 96 elektronische Geräte beschlagnahmt worden, fuhr sie fort. Weitere Anklagen seien möglich.
Combs war Mitte September in New York festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Frauen sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an drogengeschwängerten Sex-Partys genötigt zu haben. Combs weist alle Vorwürfe zurück.
Klage wegen Misshandlung und Vergewaltigung
Die Vorwürfe gegen Combs waren aufgekommen, nachdem seine Ex-Freundin, die Sängerin Casandra «Cassie» Ventura, den Musiker im vergangenen Jahr wegen jahrelanger Misshandlungen sowie Vergewaltigung verklagt hatte. Kurz darauf einigten sich beide auf einen Vergleich.
Seither haben mehrere weitere Frauen Combs wegen sexueller Gewalt verklagt. Im März durchsuchten bewaffnete Polizisten seine Villen in Miami und Los Angeles. Mehr als 100 mutmassliche Opfer haben laut Anwalt Tony Buzbee zudem Anfang des Monats angekündigt, gegen Combs zivilrechtlich wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexueller Ausbeutung vorgehen zu wollen.
Der unter den Künstlernamen Puff Daddy, P. Diddy und Diddy bekannte Combs war in den 90er Jahren zu einem der erfolgreichsten Hip-Hop-Musiker der Welt aufgestiegen. Der dreifache Gewinner des US-Musikpreises Grammy ist auch als Musikproduzent und Geschäftsmann erfolgreich.