Regierung stützt Standesinitiative für Luzerner Durchgangsbahnhof
Die Motion, mit der die Kantonsinitiative verlangt wird, wurde gemeinsam von sämtlichen sechs Fraktionen des Kantonsrats eingereicht. Der Regierungsrat unterstützt sie, wie er am Dienstag mitteilte.
Verlangt wird, dass der Bund das Grossprojekt mit dem nächsten Ausbauschritt für das Schweizer Bahnnetz finanziert und so plant, dass es bis 2040 vollständig eröffnet wird. SP, Grüne, GLP, Mitte, FDP und SVP wollen damit verhindern, dass der Durchgangsbahnhof etappiert gebaut und zunächst nur ein unterirdische Kopfbahnhof realisiert wird. Dieser sei keine Lösung, erklärten die Fraktionen.
«Schlüsselprojekt»
Der Regierungsrat unterstützt die Forderung. Der Durchgangsbahnhof Luzern sei ein «Schlüsselprojekt» und ein «Quantensprung» für den öffentlichen Verkehr. Eine Kantonsinitiative betone die Wichtigkeit des Projekts.
Der Beschluss der Standesinitiative im Luzerner Kantonsrat dürfte eine Formsache sein. In diesem Jahr hatten sich bereits der Landrat Nidwalden und der Kantonsrat Obwalden für eine Standesinitiative mit derselben Forderung ausgesprochen.
Der unterirdische Durchgangsbahnhof kostet gemäss heutigen Berechnungen 3,3 Milliarden Franken. Dazu kommen Anpassungen an den Zulaufstrecken im Umfang von 1,2 Milliarden Franken. Die Finanzierung soll laut Regierungsrat vom Bunde in zwei Schritten mit der Botschaft 2026 und der Botschaft 2030 beschlossen werden.
Der Tiefbahnhof soll vier Gleise haben. Erschlossen werden soll er von beiden Seiten über Tunnels.
Luzern kämpft seit über 20 Jahren für eine bessere Bahninfrastruktur. Eine Standesinitiative für einen nicht näher bestimmten Durchgangsbahnhof war bereits 2001 beschlossen worden. Diskutiert wurden auch Ideen wie ein Ausbau der Strecke nach Zürich am Rotsee, ein Schnellzugsbahnhof Emmenbrücke mit Anbindung an die Zürichlinie oder ein unterirdischer Kopfbahnhof.