Stadt Luzern will Pensen der Kesb für 1,67 Millionen erhöhen
Das Stellenetat soll um 120 Prozent erhöht werden, 80 Prozent in der Sozialabklärung und 40 Prozent in der Kanzlei, wie die Stadt in einer Mitteilung vom Dienstag schrieb. Grund für die Pensenerhöhung sei die steigende Anzahl Gefährdungsmeldungen pro Jahr.
2021 zählte die Kesb 459, im Folgejahr 509 und in den ersten Monaten des laufenden Jahres bereits 544 laufende Verfahren. Die Coronapandemie habe in den letzten drei Jahren dazu geführt, dass Eltern und Familien zunehmend mit der Betreuungssituation überfordert waren und es immer mehr Kindern und Jugendlichen psychisch schlechter ging, hiess es in der Mitteilung weiter.
Auch sei die Kesb aufgrund des Ukrainekriegs vermehrt mit Gefährdungsmeldungen ukrainischer Kinder konfrontiert. Diese Abklärungen gestalteten sich für die Kesb schwierig, da die Mütter manchmal tage- oder wochenlang nicht in der Schweiz anwesend seien, weil sie zurück in ihre Heimat flögen und ihre Kinder von Bekannten betreuen liessen.
167'000 Franken pro Jahr
Weiter führte der Stadtrat aus, das nicht nur die Anzahl Fälle steige, sondern diese auch komplexer würden. Als Beispiele wurden unter anderem Patchworkfamilien, Eltern mit Migrationshintergrund, Eltern mit psychischen Erkrankungen oder Familien mit einer grossen Anzahl Kindern aufgeführt.
Für die Erhöhung der Stellenprozente rechne die Stadt mit 167'000 Franken pro Jahr. Die nötigen Ausgaben seien bereits in das Budget 2024 aufgenommen worden. Da es sich um eine unbefristete und wiederkehrende Ausgabe handele, werde diese auf zehn Jahre hinaus beantragt. Somit werde ein Kredit von 1,67 Millionen Franken fällig.