Stadtzürcher AL und SP kritisieren Sperrung der Letzigrund-Südkurve
«Frau Rykart, heben Sie die Sektorsperre auf», forderte Moritz Bögli (AL) zu Beginn der Ratsdebatte die Grüne Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart auf. «Kollektivstrafen sind ein Ohnmachtszeugnis und nicht zielführend, um Fangewalt zu verhindern.» Damit würden nur viele Fans für das Verhalten einzelner bestraft.
«Nicht auf die Kommentarspalten hören»
Kritik gab es auch von Seiten der SP. Kollektivstrafen seien ein «Schwingen der Populismuskeule», sagte Pascal Lamprecht. Beim Thema Fangewalt müsse auf die Experten gehört werden, «nicht auf die Kommentarspalten in den Zeitungen». Sicherheitsvorsteherin Rykart wollte sich zu den Vorwürfen nicht äussern.
Für Kopfschütteln sorgten die Äusserungen von SP und AL auf bürgerlicher Seite. «Diese Massnahme ist überfällig», sagte Michael Schmid (FDP). «Endlich hat auch unsere Sicherheitsvorsteherin reagiert.» Nicht nur die Bevölkerung habe die Nase voll, sondern auch «die echten Fussballfans». Er kritisierte die linke Seite zudem dafür, dass sie mit keinem Wort erwähne, was der Grund für die Sektorensperrung sei.
Nach dem torlos zu Ende gegangenen Fussballklassiker des FCZ gegen den FCB vom vergangenen Sonntag hatten gemäss Polizeiangaben rund 100 FCZ-Anhänger beim Bahnhof Altstetten mehrere Polizeikräfte mit Rauchpetarden, Feuerwerk und Steinen angegriffen.
Südkurve am 31. Januar geschlossen
Beim nächsten Heimspiel des FC Zürich gegen Lausanne-Sport am 31. Januar müssen die Stehplatzsektoren D24 bis D27 in der Südkurve deshalb geschlossen bleiben.
Am kommenden Sonntag, am 28. Januar, dürfte die Kurve jedoch nochmals voll sein. Beim Stadtürzcher Derby geniesst GC im Letzigrund Heimrecht - die von der Politik verhängte Sektorensperrung greift da noch nicht.