Strassenverkehr rund um den Bahnhof Luzern wird neu organisiert
Stadt und Kanton Luzern rechnen damit, dass der Tiefbahnhof in den 2040er-Jahren in Betrieb gehen wird. Das grössere Bahnangebot werde dazu führen, dass etwa doppelt so viele Menschen wie heute im Bahnhofsgebiet unterwegs sein werden, teilten sie am Montag mit.
Der heutige Bahnhofplatz könnte den Mehrverkehr und die vielen Menschen, die umsteigen, nicht bewältigen. Die Mobilität beim Bahnhof müsse neu gedacht werden, sagte Regierungsrat Fabian Peter (FDP). Stadträtin Manuela Jost (GLP) sagte, Ergebnisse dazu müssten bis Ende 2026 vorliegen, damit sie mit der weiteren Projektierung des Durchgangsbahnhof abgestimmt werden können.
Drehscheibe der Zentralschweiz
Ziel ist es, dass der Bahnhof Luzern auch nach der Eröffnung des Tiefbahnhofs seine Funktion als grösste Verkehrsdrehscheibe der Zentralschweiz wahrnehmen kann. Stadt und Kanton wollen die Planungen dazu gemeinsam angehen. Peter und Jost unterzeichneten deswegen am Montag eine Projektvereinbarung. Grundlage dazu bildet die Testplanung der Stadt, die vom Kanton überprüft worden ist.
Zentrale Idee ist es, dass beim Bahnhof möglichst keine oder möglichst wenige Busse und Autos abbiegen. Damit soll erreicht werden, dass der Verkehr flüssiger rollt. Zudem wird dann der Bahnhofplatz nicht mehr von den Bussen dominiert und kann aufgewertet werden.
Mehr Durchmesserlinien
Gemäss aktuellem Planungsstand soll die heutige Busstation bei der Seebrücke durch zwei weitere Busstationen im Westen und Osten des Bahnhofs ergänzt werden. Dies soll ermöglichen, dass weniger Busse beim Bahnhof wenden müssen, sondern dass sie als Durchmesserlinie betrieben werden und durchfahren können.
Beim Bahnhof durchfahren sollen auch die Autos auf der Achse Pilatusstrasse-Seebrücke. Die Zentralstrasse, die vom Bundesplatz den Gleisen entlang zum Bahnhof führt, soll autofrei werden und zur Bus- und Velo-Achse werden.
Neue Zufahrt zum KKL
Dieses Regime habe natürlich auch Auswirkungen auf die Zufahrt zum KKL, sagte Peter. Gemäss der jetzigen Planung könnte das KKL und das verkleinerte Bahnhofparking vom Tribschenquartier her erschlossen werden. Fuss- und Veloverbindungen unter dem heutigen Gleisfeld hindurch sollen den Bahnhof besser mit den umliegenden Quartieren verbinden.
Insgesamt soll durch die Neuorganisation des Strassenverkehrs der Busverkehr beschleunigt und gestärkt werden. Die Busse seien wichtige Zu- und Wegbringer zum Bahnhof, erklärte Ruth Aregger, Präsidentin des Verkehrsverbunds Luzern (VVL).
Vorgesehen sind auf dem Busnetz deswegen auch Busbeschleunigungen. Peter betonte dabei die Wichtigkeit des Autobahnprojekts Bypass. Der Durchgangsbahnhof bringe ein Wachstum auf der Schiene, der Bypass eine Entlastung auf der Strasse.