Taiwans Präsident erinnert an Tiananmen-Massaker und kritisiert China
Vor 35 Jahren schlug die Volksbefreiungsarmee in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni wochenlange, friedliche Proteste gegen die Regierung und für mehr Demokratie in Peking nieder. Um den Platz des Himmlischen Friedens (Tian'anmen) kamen damals Hunderte Menschen ums Leben. Das Thema ist in China tabu. Die Erinnerung an den 4. Juni werde nicht im Strom der Geschichte untergehen und man werde weiter hart daran arbeiten, die Erinnerung daran zu bewahren, schrieb Lai.
Deutsche Botschaft setzt Zeichen
Die für China-Angelegenheiten zuständige Behörde Taiwans (MAC) forderte Chinas Regierung auf, den Mut zu haben, die geschichtlichen Fakten des 4. Junis anzuerkennen und eine offenere Haltung anderen Meinungen gegenüber einzunehmen.
Die deutsche Botschaft in Peking zeigte in der Nacht zum Dienstag an ihrem Gebäude in mehreren Fenstern ein Video flackernder Kerzen - ein seit Jahren bekanntes Symbol der Erinnerung an den 4. Juni. Auch Menschenrechtsgruppen übten Kritik zum Gedenken. «Die chinesische Regierung hat bis heute keine Verantwortung für die während des Militäreinsatzes begangenen Menschenrechtsverletzungen übernommen», erklärte Jasna Causevic von der Gesellschaft für bedrohte Völker.