Über 1300 Jahre alte Siedlung in Schötz LU entdeckt
Gemäss einer Mitteilung vom Freitag führt die Kantonsarchäologie auf einem 800 Quadratmeter grossen Gelände an der Unterdorfstrasse seit zwei Monaten Grabungen durch. Dort wird ein Mehrfamilienhaus gebaut. Der Bau wird die archäologischen Spuren zerstören.
Die Kantonsarchäologie datiert die Funde auf die Zeit zwischen 600 und 800 nach Christus. Die Funde würden einen faszinierenden Einblick in das Leben vor über 1300 Jahren geben, teilte sie mit.
Die Kantonsarchäologie stiess auf Reste von Holzgebäuden, die als Wohn- und Wirtschaftsgebäude genutzt wurden. Es handelt sich um sogenannte Pfostenbauten, deren Wände direkt im Boden verankert waren.
Weberei und Schmiede
Auch Reste von Grubenhäusern wurden entdeckt. Diese wurden als Vorratsräume genutzt, aber auch zum Arbeiten. Aufgefundene Webgewichte lasen den Schluss zu, dass in Schötz Stoffe produziert wurden. Schlackenreste weisen auf eine intensive Tätigkeit einer Schmiede hin.
Daneben zeugten Fragmente von Keramikgeschirr und Speiseabfälle vom Alltag der Menschen, erklärte die Kantonsarchäologie. Auch Bruchstücke von aus dem Alpenraum importierten Speckstein-Gefässen würden vorliegen.
Als «herausragend» wird in der Mitteilung der Fund einer Bügelfibel bezeichnet. Diese stammt aus dem 6. Jahrhundert und wurde zum Verschliessen von Gewändern verwendet. Das Schmuckstück ist aus Silber gefertigt und hat Einlagen aus rotem Almandin, einem Mineral.
Die Fibel sei der erste Fund dieser Art im Kanton Luzern, teilte die Kantonsarchäologie mit. Er belege die Präsenz einer gesellschaftlichen Oberschicht in Schötz.