Uruguayer wählen Präsidenten in Stichwahl
Rund 2,7 Millionen Menschen sind in dem kleinen südamerikanischen Land zur Wahl aufgerufen. Es herrscht Wahlpflicht. Der beliebte Amtsinhaber Luis Lacalle Pou darf gemäss Verfassung nicht erneut antreten. Im von starker Polarisierung, politischer Gewalt und autoritären Tendenzen gezeichneten Lateinamerika gilt Uruguay als demokratisches Musterland.
Keine radikalen Veränderungen erwartet
Der Linke Orsi will im Falle eines Wahlsiegs die Armut bekämpfen und entschlossen gegen Korruption vorgehen. Der konservative Delgado kündigte an, die Politik der amtierenden Regierung weiterzuführen und Bürokratie abzubauen. Umfragen zufolge sorgen sich die Uruguayer vor allem um die Sicherheitslage, die wirtschaftliche Situation und Arbeitsplätze.
Verglichen mit anderen Ländern in der Region ist Uruguay politisch wenig polarisiert. Seit der Rückkehr zur Demokratie vor 40 Jahren wechselten sich Mitte-Rechts- und Mitte-Links-Regierungen ab. Unabhängig vom Ausgang der Wahl werden keine radikalen Veränderungen erwartet. «Die Leute wollen keinen tiefgreifenden Wechsel, sondern kleine Anpassungen», sagte die Direktorin des Meinungsforschungsinstituts Cifra, Mariana Pomiés, im Interview der Zeitung «El Observador».