USA: Hamas nutzt Krankenhäuser für militärische Zwecke
Die Schifa-Klinik in der Stadt Gaza sei ein «Kommando- und Kontrollknoten» für diese Gruppierungen. Wahrscheinlich würden dort auch Ausrüstung und Waffen gelagert, hiess es. Diese Informationen stammen laut Kirby «aus einer Vielzahl eigener Geheimdienstmethoden».
Kirby sagte weiter, die USA unterstützten weder Luftangriffe auf Krankenhäuser, noch Feuergefechte in deren Nähe. «Unschuldige Menschen, hilflose Menschen, kranke Menschen», die «lediglich versuchten, die medizinische Versorgung zu erhalten, die sie verdienen», dürften nicht ins Kreuzfeuer geraten. Die Hamas habe sich unter die Zivilbevölkerung gemischt. Die Nutzung der Schifa-Klinik für militärische Zweck sei ein Kriegsverbrechen und mache den Einsatz des israelischen Militärs «deutlich schwieriger», sagte Kirby.
Die Hamas wies die Anschuldigungen am Dienstagabend zurück und warf den USA vor, «Lügen» Israels zu verbreiten. Die Einrichtungen würden nicht «als Versteck für gefangene israelische Soldaten oder als Kommandozentralen» genutzt. «Wir bekräftigen unsere Forderung an die Vereinten Nationen, ein internationales Komitee einzurichten, das alle Krankenhäuser im Gazastreifen inspiziert», hiess es in einer Mitteilung.
Während die israelische Armee ihre Angriffe im Kampf gegen die Hamas weiter fortsetzt, ist die Lage in den Krankenhäusern in dem Küstengebiet zuletzt immer dramatischer geworden. Es fehlt an Medikamenten, Wasser, Nahrungsmitteln und Treibstoff für die Generatoren. Auf dem Gelände der Schifa-Klinik - dem grössten Krankenhaus im Gazastreifen - wurden laut Hamas am Dienstag Dutzende Leichen in einem Massengrab in einem Innenhof beerdigt, darunter rund 180 bereits verwesende Körper. Die Aussagen liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.