Windenergie stösst im Luzerner Kantonsrat auf wenig Gegenwind
Im Richtplan wurden 22 für die Windenergienutzung geeignete Gebiete festgelegt sowie in diesen 15 bestehende und bereits konkret geplante Standorte. Die Gebiete und Standorte basieren auf dem kantonalen Windenergiekonzept 2020. In den Gebieten können Windräder ab einer Gesamthöhe von 30 Meter realisiert werden.
«Wir müssen die Energieproduktion diversifizieren», sagte Regierungsrat Fabian Peter (FDP) am Dienstag im Kantonsrat. Die Windenergie sei eine sinnvolle Ergänzung zur Wasserkraft und Photovoltaik. Es gehe bei der Richtplananpassung noch nicht um die Bewilligung konkreter Anlagen, sondern nur um die Festsetzungen, wo diese in Frage kämen und sinnvoll seien.
Mangelware
Gegen die Richtplananpassung war einzig die SVP. Willi Knecht (SVP) sagte, er sei im Prinzip für Windenergie, aber die Rahmenbedingungen müssten stimmen. Im Kanton Luzern sei der Wind aber Mangelware. Der Windstrom werde teuer sein und könne nur wenig zur Versorgungssicherheit beitragen. Die Anlagen würden weniger vom Wind als von Subventionen angetrieben und die Landschaft verschandeln.
Die Windenergie sei eine ideale Ergänzung zum Solarstrom, sagte dagegen Hanspeter Bucheli (Mitte). Thomas Meier (FDP) sagte, der Kanton Luzern sei mit erst drei Windrädern bei der Windenergie noch ein Entwicklungskanton. Mit der Richtplananpassung werde Sicherheit für Investoren geschaffen.
«Wind kommt nicht aus China»
Unterstützt wurde auch die Absicht der Regierung, die Windenergie mit einem kantonalen Plangenehmigungsverfahren zu beschleunigen. Sara Muff (SP) sagte, dies sei nötig, damit die Windenergie vom Fleck komme. Windenergie mache die Schweiz vom Ausland unabhängiger, denn «Wind kommt nicht aus China».
Auch die Grünen unterstützten das Vorgehen des Kantons. Korintha Bärtsch (Grüne) sagte, die Windparks würden das Aussehen des Kantons zwar verändern, aber daran könne man sich gewöhnen. Simon Howald (GLP) forderte, dass Standorte, die bereits mit Strassen erschlossen seien, bevorzugt werden sollen.
Die Diskussion zog sich dahin und brachte die Befürworter und Gegner nicht näher. Ein Ordnungsantrag, der einen Abbruch der Diskussion forderte, wurde abgelehnt.