Alpine Photovoltaik-Grossanlagen in Nidwalden vorerst vom Tisch
Zwar wären mit aufwändigen Schutzmassnahmen die drohenden Naturgefahren wie Lawinen und Rutschprozesse in diesem Gelände mit der notwendigen Sicherheit zu beherrschen, teilte das EWN am Donnerstag mit. Die zusätzlichen Kosten für diese Schutzmassnahmen wären aber so teuer, dass die Wirtschaftlichkeit unter den aktuellen Voraussetzungen nicht gegeben sei.
Sollten sich die Rahmenbedingungen dereinst aber ändern, fasse das EWN ins Auge, die Projekte wieder zu aktivieren, betonte es.
Sechs Standorte analysiert
Das kantonale Elektrizitätswerk Nidwalden (EWN) hatte im vergangenen Jahr in seinem sowie im angrenzenden Netzgebiet Potenzialabklärungen für alpine Photovoltaik-Grossanlagen durchgeführt, nachdem das eidgenössische Parlament im Herbst 2022 die Rahmenbedingungen für alpine Photovoltaik-Anlagen vereinfacht und damit die Weichen für deren Ausbau gestellt hatte. Es analysierte sechs Standorte, zwei wurden als «sehr gut geeignet» eingestuft. Wo sich die beiden Standorte befanden, wurde nicht bekannt gegeben.
Daraufhin verkündete die Regierung, dass sie den Bau alpiner Photovoltaik-Anlagen bestmöglich unterstützen wolle. Eine Grossanlage in Nidwalden hätte «Pionier-Charakter» und wäre ein wichtiger Schritt, um die Energieversorgung nachhaltig zu optimieren.
Die nun verkündete Sistierung habe sich leider abgezeichnet, sagte der zuständige Nidwaldner Landwirtschafts- und Umweltdirektor Joe Christen (FDP), der von Amtes wegen im Verwaltungsrat der EWN sitzt, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bedauere diesen Schritt, betonte aber, dass die Projekte ja auf der Agenda blieben.
Auch wenn es wichtig wäre, Solarprojekte über der Nebelgrenze verwirklichen zu können, sucht der Kanton selber nicht nach anderen Standorten. «Das ist Aufgabe der Investoren», sagte Christen. Der Kanton sei ergebnisoffen für weitere Ideen und nach wie vor bereit, Projekte bestmöglich zu unterstützen. Die Rahmenbedingungen für ein rasches Bewilligungsverfahren solcher Anlagen in Nidwalden seien gegeben.