Also in Emmen erlitt Umsatz- und Gewinntaucher im ersten Halbjahr
Der Umsatz fiel um 11,4 Prozent auf 4,28 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab: «Diese Entwicklung wurde durch Kaufzurückhaltung im Consumer-Segment, besonders in Deutschland, Polen und den Niederlanden beeinflusst.»
Dabei war der Rückgang im grössten Bereich Supply mit einem Minus von knapp 15 Prozent auf 2,77 Milliarden Euro am stärksten. Auch der Bereich Solutions musste ein Minus der Verkäufe von 5,8 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro hinnehmen. Dagegen wuchs die kleinste Sparte Services um 13,7 Prozent auf 158,9 Millionen Euro. Im Cloud-Geschäft konnte Also ein Viertel zulegen.
Gewinn sackt ab
Noch grösser als beim Umsatz war der Taucher beim Gewinn. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank um 15,6 Prozent auf 94,1 Millionen Euro. Unter anderem habe Also 12 Millionen Euro für zukünftiges Wachstum aufgewendet. Darunter seien Ausgaben für die IT-Infrastruktur, einen weiteren Ausbau der digitalen Plattformen sowie KI-gestützter Anwendungen. Zudem habe man in Fusionen und Akquisitionen investiert.
Unter dem Strich erzielte das Unternehmen lediglich noch einen Reingewinn von 41,6 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang von 21 Prozent.
Damit hat Also die Erwartungen der Finanzgemeinde bei weitem verfehlt. Analysten hatten mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn gerechnet. Bereits im vergangenen Jahr hatte Also einen deutlichen Knick erlitten.
Ziele bestätigt
Dennoch bestätigte Also die Ziele für das laufende Jahr. Das Unternehmen strebt weiterhin einen EBTIDA von 265 bis 305 Millionen Euro sowie eine Kapitalrendite (ROCE) von über 25 Prozent an.
Dafür gebe es mehrere Gründe: So erwarte Also eine bessere Entwicklung des Marktes im zweiten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahr. Zudem sei mit einer Beschleunigung des Wachstums der digitalen Plattformen durch organisatorische Massnahmen zu rechnen. Ausserdem wirkten sich Akquisitionen in Italien, Österreich, Skandinavien und Tschechien positiv aufs Ergebnis aus.
Investitionen von Unternehmen in die IT seien früher oder später unvermeidlich, erklärte der neue Also-Konzernchef Wolfgang Krainz. «Aufgrund unserer finanziellen Stärke und der Vertriebsschwerpunkte unserer Konzernleitung werden wir unsere kurz- und mittelfristigen Ziele erreichen.»
Das Unternehmen hat den Cashbestand um 31 Millionen auf 643 Millionen Euro per Mitte Jahr vergrössert. «Also ist dadurch in einer exzellenten Ausgangslage, um weitere Opportunitäten am Markt wahrzunehmen», hiess es.
Auch an den mittelfristigen Zielen hält Also fest: In den Jahren 2026 bis 2028 peilt das Unternehmen einen EBITDA von 350 bis 450 Millionen Euro an. Der ROCE solle über 30 Prozent erreichen.