Gästekarten auch für Einheimische in der Bodenseeregion
Gästekarten mit Vergünstigungen für Feriengäste gibt es inzwischen in fast allen Tourismusregionen. Die meisten Angebote sind für Übernachtungsgäste gedacht. Die Bandbreite ist allerdings gross - auch im Bodenseeraum.
Der Klassiker ist das St. Galler Mobility-Ticket. Feriengäste, die mindestens einmal in der Stadt St. Gallen übernachten, erhalten damit freie Fahrt mit dem ÖV auf dem Gebiet der Stadt St. Gallen bis zum Bodensee. Finanziert wird das Ticket über die Gasttaxe, die von den Feriengästen verlangt wird.
Etwas anders funktioniert dies bei Oskar, einer Gästekarte, die von zahlreichen Hotels und Pensionen in der ganzen Ostschweiz angeboten wird. Finanziert wird sie über eine Jahrespauschale, die die Beherbungsbetriebe abhängig von ihrer Grösse zahlen.
Angebot wird überarbeitet
Oskar gibt es erst ab zwei Übernachtungen. Die Karte kostet dann 17 Franken pro Tag. Damit kann das ganze Ostwind-Streckennetz gratis genutzt werden. Inbegriffen sind auch Eintritte in Museen oder Fahrten mit Bergbahnen oder Schiffen.
Die Gästekarte befinde sich aktuell in einer Überarbeitungsphase, heisst es von St. Gallen-Bodensee-Tourismus auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Künftig soll damit ein breiteres Publikum angesprochen werden. Gedacht wird etwa an Gäste, die bei Freunden übernachten oder an Einheimische.
Mit der Bodensee Card plus gibt es allerdings bereits eine Gästekarte, die sowohl auf Feriengäste als auch Einheimische zielt. Damit könne die eigene Heimat neu erlebt werden, heisst es in der Werbung dazu. «Micro Adventures» lautet der entsprechende Fachausdruck.
Geboten wird unter anderem freier Eintritt für 160 Ausflugsziele rund um den Bodensee in Deutschland, Österreich, der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein. Die Karte ist für drei oder sieben flexibel wählbare Tage erhältlich. Für drei Tage kostet sie 81 Franken oder 76 Euro pro Person. Kinder von 6 bis 15 Jahre zahlen 49 Franken.
Geltungsbereich prüfen
Inklusive sind etwa die Eintritte in die St. Galler Stiftsbibliothek, ins Zeppelinmuseum in Friedrichshafen oder ins Kunsthaus Bregenz. Mit der Pfänderbahn, der Säntis-Schwebebahn oder auf den Hohen Kasten kann gratis gefahren werden. Freie Fahrt gibt es auch auf den Kursschiffen auf Bodensee und Rhein.
2023 wurde die Bodensee Card rund 20'000 Mal verkauft, wie die Internationale Bodensee Tourismus GmbH auf Anfrage mitteilt. Finanziell funktioniert dies so: Aus den Einnahmen aus dem Kartenverkauf wird der jeweils besuchten Attraktion eine definierte Rückvergütung ausgeschüttet.
Alle möglichen Ausflugsziele sind damit aber nicht abgedeckt: So fehlt etwa der Eintritt auf die Insel Mainau. Vor dem Kauf lohnt sich deshalb ein Blick auf die Informationen zum Geltungsbereich der Karte.
Verschiedene Zonen
Nicht inklusive ist auch der öffentliche Regionalverkehr in der Bodenseeregion. Dafür gibt es das Bodensee Ticket mit dem Slogan «Drei Länder - ein Ticket». Es ist sowohl als Tageskarte als auch als 3-Tages-Pass erhältlich.
Die Schwierigkeit: Die Karte gibt es je nach Preis für eine oder für mehrere Zonen. Die erweiterte Bodenseeregion wurde nämlich in Ost, West und Süd unterteilt. Die Trennung zwischen Ost und West geht mitten durch den See.
Wer also mit dem Bodensee Ticket sowohl die Pfahlbauten in Unteruhldingen, die Altstadt von Lindau und das Würth Museum in Rorschach besichtigen will, braucht das Ticket für zwei Zonen. Die dritte Zone - Süd - würde dann auch noch das Appenzellerland sowie die Region bis Wil abdecken.
Das Bodensee Ticket kostet als Tageskarte für alle drei Zonen 47 Franken, mit Halbtax 39 Franken. Für Familien gibt es Ermässigungen. Abgedeckt sind damit das Bahn- und Busnetz rund um den Bodensee, nicht aber die saisonalen Kursschiffe. Dort gibt es allerdings Ermässigungen. Die Benutzung der Fähren Friedrichshafen – Romanshorn sowie Konstanz – Meersburg ist im Preis inbegriffen.
Infos unter: oskarferien.ch, bodensee.eu/de/bcp, bodensee-ticket.com.