Gewerkschaften gegen das Abwerben von Personal im Bodenseeraum
In der Bodenseeregion sei die grenzüberschreitende Arbeitsmobilität hoch, teilte der Interregionale Gewerkschaftsrat Bodensee (IGR) am Montag mit. Darin sind die Schweiz, Deutschland, Österreich sowie das Fürstentum Liechtenstein vertreten.
Zu den Zielen der Arbeitspendlerinnen und -Pendlern gehörten das Fürstentum sowie die Kantone Zürich, St. Gallen, Schaffhausen und Thurgau. Rund 21'700 Personen aus Deutschland arbeiteten in diesen Ostschweizer Kantonen, 7800 stammten aus Österreich.
In dem vom Arbeits- und Fachkräftemangel besonders betroffenen Branchen zeige es sich, dass die vier Anrainerländer mit den gleichen Problemen kämpften. Vor allem im Gesundheits- und Pflegesektor fehle es an Personal. Es komme zu einem gegenseitigen Abwerben von Arbeitskräften. Zum Teil werde Personal auch aktiv im Ausland gesucht.
Ressourcen besser nutzen
Das gegenseitige Abwerben von Arbeits- und Fachkräften könne aber nicht die Lösung sein, heisst es in der Mitteilung. Stattdessen müssten die vorhandenen Ressourcen in den jeweiligen Ländern besser ausgeschöpft werden.
Zu den Forderungen des IGR gehören faire Löhne: Viele Vorarlberger Betriebe zahlten deutlich über dem Kollektivvertrag, um einer Abwanderung von Arbeitskräften entgegenzuwirken. In Deutschland würden teilweise 13. und 14. Gehälter gezahlt, um das Personal im Betrieb zu halten.
Weiter sollen attraktive Arbeitsbedingungen gefördert, der Erwerbsanteil der Frauen erhöht und etwa die Integration von anerkannten Flüchtlingen verbessert werden. Deren Berufsabschlüsse und Qualifikationen müssten schneller und unbürokratischer anerkannt werden. Eine weitere Forderung ist die Unterbindung von Schwarzarbeit.