Glarner Katholiken wollen Ausländerstimmrecht einführen
Der katholische Kirchenrat des Kantons Glarus will die Kirchenverfassung ändern, wie er in einer Mitteilung schrieb. Diese habe die Einführung des Ausländerstimmrechts in allen katholischen Kirchgemeinden und der Landeskirche zum Ziel.
Wer über eine Niederlassungsbewilligung verfüge, soll auch mitbestimmen dürfen. Rund 3000 ausländische Katholikinnen und Katholiken leben im Kanton Glarus.
Derzeit ist die Vorlage in der Vernehmlassung. Dabei begrüsste der Glarner Regierungsrat die geplanten rechtlichen Änderungen grundsätzlich, wie er am Mittwoch in einer Mitteilung schrieb. Er sei allerdings der Meinung, dass es besser sei, wenn jede Gemeinde über die Einführung des Ausländerstimm- und Wahlrechts selbst entscheide.
Der katholische Kirchenrat des Kantons sah bisher jedoch vor, die Verfassung für alle Kirchgemeinden verbindlich zu ändern. Im Herbst sollen die Rückmeldungen aus der Vernehmlassung beraten werden. Im ersten Halbjahr 2025 sind Abstimmungen in den sechs Kirchgemeinden des Kantons vorgesehen.
Letzte katholische Landeskirche
Die vom Kirchenrat angestossene Verfassungsänderung brauche die Zustimmung einer Mehrheit der Kirchgemeinden, hiess es in der Mitteilung des Kirchenrats weiter. Ausserdem müsse die Anpassung noch durch den Landrat, das Glarner Kantonsparlament, genehmigt werden. Die neue Verfassungsbestimmung könnte frühestens anfangs 2026 in Kraft treten.
Der Kanton Glarus ist gemäss Mitteilung der letzte Kanton, in dem Katholikinnen und Katholiken ohne Schweizer Pass in kirchenstaatsrechtlichen Belangen kein Mitspracherecht haben.