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Heisse Masse frisst sich in Flums SG durch Fabrikgebäude

Gasentwicklung

Heisse Masse frisst sich in Flums SG durch Fabrikgebäude

10. Oktober 2025, 00:06 Uhr
Das Auslaufen einer extrem heissen Masse in einem Fabrikgebäude in SG führte zu starkem Rauch.
© Kantonspolizei St. Gallen
Eine rund 1500 Grad heisse Masse hat sich am Donnerstagabend durch mehrere Stockwerke eines Gebäudes der Firma Flumroc AG in Flums SG gefressen. Über Nacht kühlte die Feuerwehr die Schmelze ab, sodass Brandermittler am Freitagmorgen ihre Arbeit aufnehmen konnten.

Eine Warnung wegen möglichen schädlichen Gasen hoben die Behörden über den Warndienst Alertswiss nach einigen Stunden wieder auf. Der Sachschaden dürfte nach Einschätzung der Kantonspolizei St. Gallen in Millionenhöhe liegen. Verletzt wurde niemand.

Für die Produktion verwende die Firma grosse Öfen. Am Donnerstag kurz vor 21.30 Uhr sei aus noch unbekannten Gründen Schmelze ausgetreten, schrieb die Kantonspolizei in einer Medienmitteilung.

Eine «handvoll Mitarbeiter» habe sich selbständig in Sicherheit gebracht, hiess es bei der Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zudem. Die Firma Flumroc AG ergänzte in einem Communiqué vom Freitag, dass das Produktionspersonal und die Werksfeuerwehr «umgehend» reagiert hätten.

In der Firma würden Steine im Ofen eingeschmolzen und danach durch einen Ablass in eine Maschine zur weiteren Verarbeitung gelassen. Das rund 1500 Grad heisse Material sei auf den Boden gelangt und habe sich durch die hohen Temperaturen mehrere Stockwerke nach unten gefressen. Dies habe eine erhebliche Rauchentwicklung zur Folge gehabt, schrieb die Kantonspolizei. Zudem bestand demnach die Möglichkeit, dass schädliche Gase entweichen könnten.

Sirenenalarm warnt die Bevölkerung

Die Behörden lösten daher einen Sirenenalarm aus. Sie forderten die Bevölkerung in Flums und Walenstadt auf, Türen und Fenster zu schliessen. Auch Lüftungen und Klimaanlagen sollten ausgeschaltet werden. Vor 01.30 Uhr gaben die Behörden über Alertswiss Entwarnung.

Die Feuerwehr war zum damaligen Zeitpunkt weiterhin damit beschäftigt, die ausgelaufene Schmelze zu kühlen. Die Löscharbeiten gestalteten sich nach Angaben der Polizei schwierig, weil das Löschwasser durch die grosse Hitze zunächst umgehend verdampfte.

«Die Brandermittler konnten mittlerweile in das betroffene Gebäude, weil die Feuerwehr die Schmelze über Nacht genügend abkühlen konnte», sagte ein Polizeisprecher am Freitagmittag auf Anfrage. Eine Brandwache bleibe weiterhin vor Ort. Mit der «umfangreichen» Brandermittlung beschäftigte sich nun das Kompetenzzentrum Forensik der Kantonspolizei St. Gallen.

Die Flumroc AG teilte mit, dass man «am Anfang der Untersuchungen zum Vorfall» stehe. Zur Ursache könnten derzeit keine Aussagen gemacht werden. «Die Lieferfähigkeit wird zurzeit über Lagerbestände und Schwesterwerke soweit möglich gesichert», hiess es in der Mitteilung vom Freitag weiter.

Quelle: sda
veröffentlicht: 10. Oktober 2025 00:06
aktualisiert: 10. Oktober 2025 00:06