Hunderte von Postkarten der Kirchenbasis für den St. Galler Bischof
874 Fragen, Wünsche oder Rückmeldungen seien im Rahmen der Postkarten-Aktion zusammengekommen, heisst es in der Mitteilung von «Reformen Jetzt» vom Mittwoch. Seit April waren die Postkarten im ganzen Bistum verteilt und die Antworten gesammelt worden. Am Montag seien sie dem Bischof persönlich übergeben worden.
Die Auswertung der Anliegen zeige, dass die Benachteiligung der Frauen viele Leute beschäftige. In den meisten Rückmeldungen gehe es um dieses Thema. Am zweitmeisten wurde verlangt, dass die Katholische Kirche moderner werde. An dritter Stelle folgte die Kritik an Machtstrukturen und dem Umgang mit Missbrauchsfällen
Spielraum wird ausgeschöpft
Bei der Übergabe habe der Bischof betont, dass die Ortskirche den Frauen bereits vieles ermögliche. Der Spielraum des Kirchenrechts werde ausgeschöpft.
Im Vergleich zu anderen Bistümern sei man in der Deutschschweiz tatsächlich weiter, heisst es in der Mitteilung. Hier dürften beispielsweise nicht-geweihte Theologinnen und Theologen predigen, dies sei in den Bistümern Deutschlands und Österreichs nicht möglich.
Die Bewegung «Reformen jetzt» wurde im letzten September von St. Galler Katholikinnen und Katholiken gegründet. Bisher wurden vier konkrete Forderungen nach Veränderungen eingereicht. Zuletzt war es die Abschaffung des Pflichtzölibats. Eine Stellungnahme der Bischofskonferenz wird für Mitte August erwartet.