Im Kanton St. Gallen läuft die Schliessung von Postfilialen erst an
Die Ankündigung kam Ende Mai: Bis 2028 will die Post in der ganzen Schweiz 170 Filialen schliessen. Mit diesem umfassenden Restrukturierungsprogramm reagiere das Unternehmen auf verändertes Kundenverhalten, heisst es in der Antwort der St. Galler Regierung auf einen SP-Vorstoss.
Die Fraktion wollte unter anderem wissen, ob der Kanton bereits informiert worden sei, welche Filialen geschlossen würden. Weiter soll die Regierung erklären, was sie vom geplanten Abbau des Service public halte.
Die Ausführungen der Post zu ihrer strategischen Ausrichtung erschienen «plausibel und mithin auch nachvollziehbar», schrieb die Regierung. Informationen über die geplanten Schliessungen lägen ihr nicht vor. Die Post sei jedoch zu einem «klar definierten Vorgehen verpflichtet».
Postagenturen statt Postfilialen
Das Unternehmen müsse die betroffenen Gemeinden informieren und mit ihnen zusammenarbeiten, um die Auswirkungen der Schliessungen zu minimieren und die Grundversorgung zu gewährleisten. Dabei würden alternative Lösungen wie Postagenturen oder mobile Dienste geprüft. Die Post müsse den Kanton über die Ergebnisse der Gespräche mit den Gemeinden informieren.
Über die Sicherung der Grundversorgung führe die Regierung zudem jährliche Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Post. In den letzten zwölf Jahren schrumpfte das Filialnetz der Post im Kanton St. Gallen von 108 auf noch 42 Standorte. 62 der 66 geschlossenen Niederlassungen wurden dabei durch Postagenturen ersetzt.