Landrat Uri will Bausubstanz des alten Spitals nicht erneut prüfen
Die Bausubstanz sei bereits mehrmals untersucht worden, wie Regierungsrat Roger Nager (FDP) an der März-Session vom Mittwoch sagte. Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Gebäudeteile aus dem Jahr 1963 in verlebtem Zustand seien.
Eine Weiternutzung des Trakts sei früh geprüft worden, doch es habe keine Interessenten gegeben. Weiter seien im Rahmen eines Projektwettbewerbs sechs Teams zum Schluss gekommen, dass eine Erhaltung des Trakts städtebaulich und wirtschaftlich keinen Sinn mache, so der Regierungsrat.
Der Abriss soll im April 2024 ausgeschrieben werden und im ersten Quartal 2025 erfolgen. Laut Nager müsste das Projekt bis zur Prüfung pausiert werden, was Folgekosten von 40'000 bis 50'000 Franken monatlich nach sich ziehen würde. Eine Umnutzung des Trakts würde weiter 25 bis 30 Millionen Franken kosten. Der Abriss des Trakts wird auf sechs Millionen Franken beziffert.
«Kein Abriss auf Vorrat»
Laut Georg Simmen (FDP), Initiant der parlamentarischen Empfehlung, sei es der einfachste Weg, das Projekt so umzusetzen wie im Terminplan vorgesehen: «Aber ist das Einfachste immer das Beste?» Er beharrte darauf, die Bausubstanz prüfen zu lassen und allfällige Investoren für eine mögliche Umnutzung des Trakts zu suchen.
Ruedy Zgraggen (Mitte) mahnte hinsichtlich der Entwicklungen der vergangenen Jahre davor, Gebilde auf Vorrat abzureissen. «Bauen im Bestand» sei eine hochaktuelle Aufgabe in der Baubranche. Er beantragte für gewisse Punkte der parlamentarischen Empfehlung eine Teilüberweisung.
Auch der SP- und Grünen-Fraktion sei es ein Anliegen, keine Gebäude auf Vorrat abzureissen, sagte Adriano Prandi (SP). Doch der Vorstoss komme seiner Meinung nach zu spät und hätte früher vorgebracht werden müssen. «Wir sind uns sicher, dass bei einer weiteren Prüfung der Bausubstanz dasselbe herauskommt».
Elias Arnold (SVP) sagte, dass aufgrund des Baujahrs 1963 auch ohne Prüfung bereits klar sei, dass die Bausubstanz schlecht sei und ein Erneuerungsbau teurer ausfallen würde.
Der Landrat entschied sich mit 13 zu 47 Stimmen gegen eine Überweisung der Empfehlung zur Prüfung der Bausubstanz. Auch stimmte es mit 2 zu 58 Stimmen gegen ein Verfahren für die Ausarbeitung eines Gesamtkonzepts zur künftigen Nutzung der Trakte B und C.