Lucerne Festival setzt zum 20. Jubiläum der Academy auf Neugier
Den Anstoss zum Thema «Neugier» hat das Jubiläum der Lucerne Festival Academy gegeben. Junge Talente können dort Kompositions- und Dirigierseminare besuchen und zeitgenössische Werke einstudieren.
Gegründet worden war die Akademie 2004 vom französischen Komponisten Pierre Boulez. 1500 Talente haben seither den Sommerkurs besucht. Die Freude über das Jubiläum ist indes getrübt: Ende Juli starb der deutsche Komponist Wolfgang Rihm mit 72 Jahren; er hatte 2016 nach dem Tod von Boulez die Leitung der Akademie übernommen.
Ein Beispiel für einen jüngeren und neugierigen Musiker ist der Cellist Sheku Kanneh-Mason, der neben der Geigerin Lisa Batiashvili «artiste étoile» des Festivals 2024 ist. Der 1999 geborene Brite spielt neben zwei klassischen Programmen an einem Abend ältere und neuere Musik aus Südamerika - auch Tangos von Astor Piazzolla -, an einem weiteren kombiniert er Musik von Johann Sebastian Bach mit derjenigen der Jazzer Bill Evans und Pat Metheny.
Näher ans Publikum
Die Neugier des Publikums will das Festival auch mit neuen Vermittlungsangeboten wecken. Es soll vermehrt Begrüssungen zu den jeweiligen Konzerten und Moderationen geben. Zudem werden neu sogenannte «Post Concert-Talks» angeboten, an denen Künstlerinnen und Künstler Fragen aus dem Publikum beantworten. Auch «Live-Kritik-Runden» sowie Vorkonzerte sind vorgesehen.
Lucerne Festival setzt damit nicht nur ein Thema um, sondern führt sein Bestreben fort, ein neues Publikum anzusprechen. Bewährte ältere Formate sind das Strassenmusikfestival, die Live-Übertragung des Eröffnungskonzertes in den Inseli-Park oder die Gratiskonzerte «40 Minuten».
Die diesjährige Ausgabe des Lucerne Festival startet am 13. August mit Konzerten von Jugendorchestern. Offiziell eröffnet es am 16. August mit dem Lucerne Festival Orchestra. Bis 15. September treten vorab im KKL Luzern grosse Orchester und Klassikstars auf.