Luzerner Regierung will Phosphorgehalt in Seen präziser erfassen
Das Postulat von Kantonsrat Hanspeter Bucheli (Mitte) verlangte, dass der Regierungsrat den Phosphoreintrag aus Abwässern in den Sempacher- und Baldeggersee mit einer Import-/Export-Bilanz überprüfe. Dabei soll ermittelt werden, wie viel Phosphor in den Kläranlagen anfällt, über den Klärschlamm abgeführt und letztlich in die Seen gelangt. Ziel sei es, eine klare Datengrundlage zu schaffen, um gezielte Massnahmen zum Schutz der Seen zu planen.
In einem ähnlich lautenden Postulat verlangte Mitte-Kantonsrätin Bernadette Rüttimann von der Regierung, das Messkonzept von 1986 zur Erhebung der Phosphorfrachten in den Luzerner Mittellandseen von einer externen Fachstelle überprüfen zu lassen. Nur so könnten gezielte Massnahmen zur Reduktion der Phosphoreinträge und zur Sanierung der Seen entwickelt werden, so die Postulantin.
Eine reine Import-/Export-Bilanz erachtet die Regierung als ungenügend, um gezielte Massnahmen zu planen. Der Regierungsrat bevorzugt deshalb ein «hydraulisches Modell», das belastete Stellen genau identifizieren soll. Dafür sind laut regierungsrätlicher Antwort bis zum Jahr 2027 Investitionen von 148’000 Franken vorgesehen.
Weiter hielt die Regierung am Dienstag fest, die Luzerner Mittellandseen hätten sich deutlich erholt, würden aber weiterhin zu viel Phosphor enthalten. Der Regierungsrat wolle am bestehenden Messsystem festhalten und die Modelle den heutigen Verhältnissen anpassen. Ein neues Projekt soll bis 2027 die wichtigsten Phosphorquellen identifizieren und gezielte Massnahmen ermöglichen, so die Regierung.
Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsparlament, beide Postulate als erheblich zu erklären.