Neue Olma-Halle über der Autobahn vor der Eröffnung
Es war 2014, als die Olma Messen bekanntgaben, dass sie den Bau einer neuen Halle planen und dafür eine 200 Meter lange Strecke der Stadtautobahn überdachen wollen. Dies sei «eine Jahrhundertchance», hiess es. In den Jahren danach mussten zahlreiche technische und finanzielle Fragen gelöst werden.
2017 bewilligten Stadt und Kanton einen Baubeitrag von zusammen 30 Millionen Franken. Den grossen Teil der damals geschätzten Kosten von 163 Millionen Franken finanzierte die Olma über Eigenmittel und Bankkredite.
Die Hauptarbeiten für die «grösste stützfreie Halle der Ostschweiz» begannen im Februar 2020. Es war ein komplexes Projekt: Wegen Materiallieferungen musste zeitweise nachts die Autobahn gesperrt werden. Unter anderem wurden 186 Stahlbetonträger eingesetzt. Ein eindrücklicher Moment sei die Montage des Dachs durch chinesische Gastarbeiter gewesen, heisst es in der Medienmitteilung zum Bauprojekt vom Donnerstag.
Auswirkungen der Pandemie
Während der Bauzeit rückten zunehmend die finanziellen Probleme der Olma Messen in den Vordergrund: Ausfälle von Messen, Tagungen und Events wegen der Covid-19-Pandemie wirkten sich auf die Liquidität aus. Dazu kam die Teuerung, die die Kosten des Hallenbaus um zusätzliche rund 10 Millionen Franken erhöhten.
Die Olma Messen benötigten Unterstützung: Stadt und Kanton sprachen zuerst Darlehen von je 8,4 Millionen Franken, die danach mit einem zweiten Hilfspaket erlassen wurden. Als weitere Folge beschloss die Olma-Leitung die Umwandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft. Noch offen ist, ob das angestrebte Aktienkapital von 20 Millionen Franken zusammenkommt.
Die Bauarbeiten liefen währenddessen nach Plan. Mit der St. Galler Kantonalbank wurde ein Namenssponsor gefunden. Die neue Olma-Halle biete «eine beeindruckende Kulisse für vielfältige Inszenierungsmöglichkeiten bei Events und Messen», heisst es in der Mitteilung.
Am Wochenende ist die Bevölkerung zu den «Opening Days» eingeladen. Zum Festprogramm (halleneroeffnung.ch) gehören neben einem Blick hinter die Kulissen und verschiedenen Familienaktivitäten auch Auftritte des Sinfonieorchesters, von Jodelchören und verschiedenen Bands.