Ostschweizer Unternehmen planen Reallohnerhöhungen für 2025
Der Umfang der geplanten Lohnerhöhungen variiere je nach Branche leicht, heisst es der gemeinsamen Mitteilung der Industrie- und Handelskammern (IHK) St. Gallen - Appenzell sowie der IHK Thurgau vom Dienstag. Eine überdurchschnittliche Erhöhung um 1,7 Prozent wird beispielsweise im Baunebengewerbe erwartet.
Ähnlich hohe Anpassungen sind laut Umfrage bei den IT-Dienstleistern, im Grosshandel und in der Finanz- und Versicherungsbranche angekündigt. Vergleichsweise eher tiefere Erhöhungen soll es in der Kunststoffindustrie, in der Elektronik- und Optikindustrie sowie mit 1,1 Prozent in der Gastro- und Tourismusbranche geben.
Die Unternehmen wurden auch nach der vermuteten Teuerung für 2025 gefragt. Erwartet werden 1,2 Prozent. Damit würden die geplanten Lohnanpassungen die erwartete Inflation übertreffen. Es dürfte branchenübergreifend Reallohnerhöhungen geben.
SNB geht von tieferer Teuerung aus
Allerdings gibt es eine Einschränkung: Es sei damit zu rechnen, dass die tatsächlichen Lohnanpassungen tiefer ausfallen würden als angekündigt. Der Grund ist die Teuerung, die Ende September von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in ihrer Prognose für 2025 von 1,1 Prozent auf 0,6 Prozent korrigiert wurde. Dies sei relevant, weil ein Viertel der Ostschweizer Betriebe explizit einen allgemeinen Teuerungsausgleich anstrebe.
Neben der Teuerung sei aber vor allem der Geschäftsgang für Lohnanpassungen relevant. Gut die Hälfte der Unternehmen berichtet derzeit von einer guten bis sehr guten Geschäftslage. Für 2025 erwartet fast jede zweite Firma keine Veränderungen bei Umsatz, Gewinn und Auftragslage. An der alljährlichen Lohnumfrage beteiligten sich 800 Unternehmen aus der Ostschweiz.