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Schwyzer Kantonsrat übt Kritik an hoher Entlöhnung der Kantonalbank

Kantonsrat SZ

Schwyzer Kantonsrat übt Kritik an hoher Entlöhnung der Kantonalbank

24. April 2024, 11:48 Uhr
Die Entschädigungen für die Geschäftsleitung der SZKB gab am Mittwoch im Schwyzer Kantonsrat zu reden. (Archivbild)
© KEYSTONE/ENNIO LEANZA
Der Kantonsrat hat sich am Mittwoch zwar erfreut über das Rekordjahr 2023 der Schwyzer Kantonalbank gezeigt. Anlass zu massiver Kritik gaben aber die vier Millionen Franken an Entschädigungen für die Geschäftsleitung der Schwyzer Kantonalbank (SZKB).

«Wir wollen keine Paradeplatz-Mentalität bei der Kantonalbank», sagte ein Kantonsrat der SVP in der Parlamentsdebatte am Mittwoch. Auch ein Sprecher der Mitte äusserte deutliche Kritik an der um 56 Prozent gestiegenen Entlöhnung der fünfköpfigen Geschäftsleitung der SZKB.

Aus der Mitte wurde bereits eine Motion eingereicht, die eine Limitierung der Vergütung der Geschäftsleitungsmitglieder fordert. Eine ähnliche Regelung kenne beispielsweise der Kanton Aargau, der damit gut fahre, heisst es in dem Vorstoss. Zu den Kritikern gehörte auch die SP, die - um ein Zeichen zu setzen - den Jahresbericht der SZKB ablehnte.

Von 2,56 auf 4 Millionen für Geschäftsleitung

Gemäss Kantonalbank-Angaben erhöhte sich die Entschädigung für die fünf Mitglieder der Geschäftsleitung von 2,56 Millionen auf insgesamt fast 4 Millionen Franken. Das fixe Salär stieg von 1,38 Millionen auf 1,9 Millionen Franken, die variable Entschädigung von 1,18 auf 2,06 Millionen Franken. Hintergrund ist die Einführung eines neuen Vergütungsreglements.

Im Gegensatz zur Kritik aus Mitte, SVP und SP äusserten sich die Sprecher von FDP und GLP zurückhaltend zu den Top-Löhnen bei der SZKB. 2023 sei punkto Vergütungsregelung ein Übergangsjahr gewesen, wobei auch Sonderfaktoren wie ein Strategie-Bonus eine Rolle gespielt hätten. Für 2024 werde die Entschädigung der Kantonalbank-Spitze wieder kleiner ausfallen als 2023. Das sagte auch Stefan Pfyl, Vizepräsident des SZKB-Bankrats, bei seinem Auftritt im Kantonsparlament.

Für die Schwyzer Kantonalbank war 2023 ein Rekordjahr. Sie konnte bei allen wichtigen Kennzahlen zulegen. Der Reingewinn stieg von 79,9 auf 98,1 Millionen Franken. Freuen kann sich auch der Kanton, denn in seine Kasse fliessen 68,2 Millionen - gegenüber 19,1 Millionen im Vorjahr.

Höhere Abgeltung der Staatsgarantie gefordert

Kritisch äusserte sich die FDP zur Staatsgarantie (12,6 Millionen Franken). Diese werde durch die Bank angesichts der hohen Risiken nach wie vor «deutlich zu tief» abgegolten. Dass die Höhe der Staatsgarantie diskutiert werden müsse, forderte auch ein SVP-Redner. Zurzeit verfüge die SZKB über eine Vollkaskoversicherung, die Risiken trage der Steuerzahler.

Bei den Abstimmungen zum Kantonalbank-Traktandum zeigte sich der zuvor in der Debatte geäusserte Unmut über die hohe Entlöhnung der SZKB-Spitze. Den Jahresbericht der Bank genehmigte der Kantonsrat mit 74 zu 13 Stimmen, die Entlastung der Bankorgane billigte er mit 62 zu 14 Stimmen. Zu den Nein-Stimmen kamen auch mehrere Enthaltungen.

Quelle: sda
veröffentlicht: 24. April 2024 11:48
aktualisiert: 24. April 2024 11:48