Schwyzer Nachtschwärmer sollen mehr Busse bekommen
Ab 2025 verkehren Busse in den Nächten auf Samstag und Sonntag auf den Hauptachsen des öffentlichen Verkehrs. Das zunächst als Pilotbetrieb bis 2028 konzipierte Nachtangebot umfasst Heimreiseverbindungen ab Luzern in den inneren Kantonsteil sowie ab Zug und Zürich in den inneren und äusseren Kantonsteil und nach Einsiedeln.
Im Schwyzer Kantonsrat hat am Mittwoch eine überwältigende Mehrheit mit 89 zu 2 Stimmen die ÖV-Vorlage des Regierungsrats angenommen.
Nach Ansicht der Grünliberalen erhöht der Ausbau des Nachtangebots die Standortattraktivität des Kantons Schwyz. Zudem werde damit ein vorhandenes Mobilitätsbedürfnis auf eine ökologische Weise gedeckt. Auch die FDP unterstützte die Vorlage. Ebenso die SP, die seit Jahren die Einführung eines Nachtangebots gefordert hatte. Sie zeigte sich zufrieden.
Verlängerte und neue Buslinien
Die SVP unterstützte die Ausweitung der Nachtbusverbindungen, sie forderte aber den Regierungsrat auf, das Nachtangebot anhand der effektiven Beförderungszahlen kontinuierlich neu zu beurteilen. Die Mitte begrüsste die Einführung des Nachtangebots, äusserte allerdings das Bedauern, dass der Bezirk Gersau nicht berücksichtigt worden sei.
Das neue Nachtangebot im Schwyzer ÖV baut auf bereits bestehenden Angeboten auf. Aus Kostengründen werden Busse und nicht Züge unterwegs sein. Eine Ausnahme ist die bereits bestehende Zürcher Nacht-S-Bahn. Die aus dem Nachtangebot resultierenden Zusatzkosten für die öffentliche Hand betragen 0,8 bis 1,1 Millionen Franken pro Jahr.
Der Pilotbetrieb sieht vor, die bestehende Nachtbuslinie Luzern–Küssnacht zu verlängern. Der Bus wird künftig von Küssnacht via Arth-Goldau, Steinen und Schwyz bis nach Brunnen fahren. Die bisherige Nachtbuslinie Küssnacht–Vitznau wird zudem in das ÖV-Grundangebot aufgenommen.
Keine Nachtzuschläge in Bussen
Zwischen Zug und Arth-Goldau sowie Richterswil und Einsiedeln werden neue Nachtbuslinien geschaffen. Zwei Zürcher Nacht-S-Bahnen, die SN8 und die SN5, werden ebenfalls in das Schwyzer ÖV-Grundangebot aufgenommen. Die in der March bestehende Nachtbuslinie wird verlängert.
In den Nachtbussen sind die normalen Billette und Abonnemente gültig. Auf einen Nachtzuschlag werde verzichtet, heisst es in der Vorlage. Dies sei eine Voraussetzung dafür, dass der Bund das Angebot mitfinanziere.
Im Weiteren hat das Schwyzer Parlament beschlossen, das bestehende ÖV-Grundangebot um ein Jahr bis 2028 zu verlängern. Dieses kostet den Kanton 34,7 Millionen Franken.