Schwyzer Parlament will Tiefengeothermie im Kantonsgebiet fördern
Konkret will der Kanton Voruntersuchungen zum Geothermiepotenzial in interessanten Gebieten vornehmen und die gesammelte Daten anschliessend öffentlich machen. Diese dienen als Grundlage für potenzielle Investoren.
Die Regierung machte den Vorschlag, maximal 30 Prozent der Kosten für Tiefengeothermieprojekte zu übernehmen, sofern der Bund seinerseits Investitionsbeiträge spricht, wie aus dem Bericht der Regierung hervorging. Wenn die Beiträge von Bund und Kanton 90 Prozent der Kosten überschreiten, wird der Kantonsbeitrag reduziert. Die restlichen 10 Prozent obliegen den Investoren.
Die Parteien sprachen sich grossmehrheitlich für die Nutzung der Tiefengeothermie aus. Die Unabhängigkeit vom Ausland könne damit gefördert werden, lautete ein oft genanntes Argument. Bedenken äusserte hingegen die SVP-Fraktion wegen den Auswirkungen der Tiefenbohrungen auf die Umwelt. Unter anderem hätten diese in St. Gallen und Basel kleinere Erdbeben ausgelöst.
Urs Rhyner (FDP) beantragte aus diesem Grund, dass der Kanton keine Beiträge an die hydraulische Stimulation von Gesteinsschichten gewähren soll. Beim sogenannten «Fracking»-Verfahren wird Wasser mit hohem Druck ins Gestein gepresst, um Risse zu erzeugen. Damit kann Wasser durchs Gestein fliessen und dabei Wärme aufnehmen. Das Wasser wird schliesslich zur Erzeugung von Strom genutzt. Der Kantonsrat befürwortete den Antrag mit 92 zu 2 Stimmen und einer Enthaltung.
Wenig Erfahrung mit Kohlenstoffspeichern
Die GLP beantragte, im Rahmen der Teilrevision auch die Kohlenstoffspeicherung zu untersuchen. SP und Grüne unterstützten diesen Antrag. SVP, Mitte und FDP lehnten den Antrag ab mit der Begründung, dass es noch zu wenig Erfahrungswerte mit Kohlenstoffspeichern und deren Auswirkungen auf die Umwelt gebe.
Das Parlament stimmte der Teilrevision des kantonalen Energiegesetzes an der Schlussabstimmung mit 90 zu 6 Stimmen zu. Das Geschäft unterliegt dem fakultativen Referendum.
Bei geothermischer Energie handelt es sich um eine umweltfreundliche Energiequelle aus einheimischen Ressourcen, welche die Reduktion von fossilen Energieträgern unterstützt. Sie ist anders als andere erneuerbaren Energien witterungsunabhängig. Sie kommt im Kanton Schwyz bereits in Form von Erdwärmesonden oder Grundwasserwärmepumpen zum Einsatz.