Solviva verkauft Spitalareal in Flawil
Die Solviva AG - inzwischen Viva Group mit Sitz im Kanton Schwyz - hat in den letzten Jahren mit grossen Plänen von sich reden gemacht. Sie wollte das Spital Wattwil nach der Schliessung übernehmen, kündigte in Flawil auf dem Spitalareal ein «zukunftsweisendes Gesundheits- und Therapiezentrum» an und beabsichtigte, in Appenzell ein Gesundheits- und Pflegezentrum zu betreiben.
Von diesen Plänen ist inzwischen nicht mehr viel übrig. Zuerst verzichtete das Unternehmen auf das Projekt in Wattwil. Dort übernahm die Berit Klinik AG unter anderem die Notfallversorgung. Danach zog sich das Unternehmen im April 2023 auch in Appenzell zurück.
In Flawil trieb die Solviva das Projekt bis zu einem bewilligten Baugesuch voran. Das Spitalgebäude wäre abgerissen und durch einen Neubau ersetzt worden. 40 Millionen Franken sollten investiert werden. Der Kanton verkaufte das Spitalareal dem Unternehmen für 1,6 Millionen Franken. Im Juni 2023 waren alle Einsprachen erledigt, die Arbeiten hätten beginnen können.
Rückzug in Etappen
Doch dann folgte der Rückzug in Etappen. Im Sommer wurde bekannt, dass die Solviva Immobilien AG in Flawil keinen Neubau realisieren wird. Als Grund für das Aus wurden «veränderte Rahmenbedingungen auf dem Finanz- und Gesundheitsmarkt» angegeben. Damit waren die Pläne für das Gesundheits- und Therapiezentrum mit Angeboten in der Langzeitpflege zumindest in Frage gestellt.
Anschliessend prüfte die Solviva, ob eine ähnliche Nutzung nach einem Umbau auch im Spitalgebäude möglich wäre. Anfangs 2024 informierte dann das Unternehmen Kanton und Gemeinde, dass auch dieser Weg «nicht zum gewünschten Ziel eines Gesundheitszentrums» führe.
Erstes Angebot abgelehnt
Danach begannen Verkaufsgespräche mit der Gemeinde Flawil und der Stiftung Wohn- und Pflegeheim Flawil (WPH). Ein erstes Angebot der Gemeinde im Umfang von 2 Millionen Franken wurde abgelehnt. «Zu wenig für die Solviva, die nebst dem Grundstückkauf auch mehrere Millionen in ihr Projekt investiert hat», heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung von Gemeinde, WPH und Solviva vom Donnerstag.
Schliesslich kam es bei einem Verkaufspreis von 2,3 Millionen Franken zu einer Einigung zwischen Solviva und der WPH. Mit diesem Verkauf werde nun eine «Flawiler Lösung» möglich.
Im Preis inbegriffen seien etwa eine rechtskräftige Abbruchbewilligung für das Spital oder bereits erfolgte Planungs- und Vorabklärungen. Bei Bedarf könne die Stiftung auch das bewilligte Bauprojekt für einen vertraglich fixierten Preis erwerben. Die Solviva behält auf dem Gelände 1800 Quadratmeter für «eine eigene Entwicklungsidee».
Gesundheitszentrum bleibt Thema
Der Verkauf wurde Ende März abgeschlossen. Das neu erworbene Areal liegt direkt neben dem bestehenden Pflegeheim der WPH. Die Stiftung habe den Auftrag, das Angebot an Pflegeplätzen zu vergrössern, sagte der Flawiler Gemeindepräsident Rolf Claude auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Das gesamte Areal sei allerdings viel grösser. Nun wird abgeklärt, welche Möglichkeiten es gibt. Ziel sei weiterhin ein Gesundheitszentrum, so Claude. Zuerst gebe es nun eine Auslegeordnung, danach folgten Gespräche mit möglichen Investoren. Auf diesem zentralen Gelände lasse sich viel realisieren, ist der Gemeindepräsident überzeugt.