St. Galler Förderpreise für drei Autorinnen
Die Förderpreise der St. Gallischen Kulturstiftung werden jeweils jährlich für eine bestimmte Sparte vergeben. 2024 ist die Literatur an der Reihe. Ausgewählt werden Kulturschaffende, die aus dem Kanton St. Gallen stammen oder einen Bezug dazu haben.
Bettina Scheiflinger ist in Wil SG aufgewachsen und lebt seit 2017 in Wien. Sie schreibt Theaterstücke, Kurzhörgeschichten oder Prosa. Im August 2022 erschien ihr Debütroman «Erbgut».
Das Buch zeichne sich durch «aussergewöhnliche Reife und durch Mut aus», heisst es in der Mitteilung der St. Gallischen Kulturstiftung vom Montag. In der Rahmenhandlung würden Themen angesprochen, die sich so oder ähnlich in Familienbiografien immer wieder wiederholten.
Projekt «Totentanz»
Maya Olah wuchs in St. Gallen auf. Sie lebt und arbeitet in Zürich. Ausgezeichnet werde sie «für ihre präzise und unaufgeregte Sprache, ihre engagierte Auseinandersetzung sowohl mit den Problemen unserer Zeit als auch mit dem Unterbewussten», heisst es in der Mitteilung.
Für ihr neuestes Projekt «ein Totentanz» mit den Elementen Performance, Sound und Literatur wird ein mittelalterlicher Text neu interpretiert. Dazu entstand die Publikation «Bailando Bailando. Ein Totentanz», für die Olah acht Autorinnen und Autoren mit einer Illustratorin und einem Fotografen zusammenbrachte.
Sarah Elena Müller ist in Amden aufgewachsen. Seit ihrem Abschluss in «Fine Arts» lebt sie in Bern. Im Februar erschien ihr Roman «Bild ohne Mädchen», der in einem Schweizer Bergdorf Anfang der 90er-Jahre spielt und sich mit Kindesmissbrauch beschäftigt. Sie erkläre nichts, sondern stelle die Dinge dar, wie sie seien. «Ihre Sprache trägt alles und schafft Bilder wie Fotografien», schrieb die Kulturstiftung.
Die drei Förderpreise werden am 30. Mai 2024 in St. Gallen an einer öffentlichen Veranstaltung vergeben.