St. Galler Regierung nimmt Stellung zu Entlassungen bei CH Media
Die Absicht von CH Media, im gesamten Unternehmen 150 Stellen zu streichen, löste im letzten November einen Vorstoss aus dem St. Galler Kantonsrat aus. Davon werde die Ostschweiz nicht verschont bleiben, heisst es darin. Zum Unternehmen gehörten beispielsweise das St. Galler Tagblatt, TVO oder Radio FM1.
Die Regierung solle intervenieren, verlangten Dominik Gemperli (Mitte), Michael Götte (SVP) und Robert Raths (FDP). Bereits in der Vergangenheit sei vor allem das Angebot des St. Galler Tagblatts angepasst worden. Bei weiteren Reduktionen erscheine eine objektive Informationsbeschaffung für die Bevölkerung als «nicht mehr gewährleistet».
Die Parlamentarier wollten von der Regierung wissen, ob sie sich inzwischen bei CH Media eingesetzt habe, damit die Angebotsreduzierung möglichst moderat ausfalle und neben der Medienvielfalt auch Arbeitsplätze erhalten blieben.
Bisher kein Treffen
In ihrer Antwort erklärte die Regierung, dass sich der Vorsteher des zuständigen Volkswirtschaftsdepartements, Beat Tinner (FDP), nach der Ankündigung des Stellenabbaus «mit einem Schreiben beim Medienunternehmen meldete». Ein Treffen habe «aus terminlichen Gründen» noch nicht stattgefunden, sei aber für das erste Quartal 2024 geplant. Die Folgen des Stellenabbaus auf die Berichterstattung werde dann «Teil des Austauschs» sein.
Die regionale Berichterstattung stehe seit länger Zeit «auf der Agenda», schrieb die Regierung. Sie setze sich «aktiv» für eine unabhängige und vielfältige Medienlandschaft ein, «ohne dabei jedoch die Marktmechanismen durch politische Eingriffe auszuhebeln».
Der Stellenabbau hatte in anderen Kantonen direkte Reaktionen ausgelöst. Im November schrieb etwa der Luzerner Regierungsrat in einem Communiqué von schlechten Nachtrichten für den Medienplatz Luzern. Man habe sich nun vom Geschäftsführer des Medienunternehmens zusichern lassen, «dass die Luzerner Zeitung für CH Media zum publizistischen Kerngeschäft zählt».