Unbekannte PFAS-Belastung in St. Galler Wintersportgebieten
Im Profisport sind Wachse mit Fluoranteil seit 2023 verboten. In der Öffentlichkeit bekannt wurde die Massnahme unter anderem durch die überraschende Disqualifikation der Norwegerin Ragnild Mowinckel im ersten Weltcuprennen im Herbst 2023. Auf dem Belag ihres Skis waren Fluorspuren entdeckt worden. Der Grund war ein verunreinigtes Werkzeug.
Eine Wirkung hatte die Fluorverbindung im Wachs vor allem bei nassem Schnee. Inzwischen wurde allerdings Alternativen entwickelt. Auf der Homepage des Wachsherstellers Toko heisst es jedenfalls, dass es im Sortiment nur noch fluorfreie Produkte gebe.
Doch wie steht es mit den Folgen für die Böden, als die Skis noch mit Fluor-Wachs präpariert wurden? Dies wollen die Kantonsratsmitglieder Daniel Bosshard (Grüne), Andreas Bisig (GLP) und Anita Wyss (Grüne) von der St. Galler Regierung wissen.
Eine bedeutende Quelle für die Verbreitung von PFAS in der Umwelt sei der Einsatz von fluorhaltigen Skiwachsen, heisst es im Vorstoss. Eine aktuelle Untersuchung der Universität Graz habe hohe PFAS-Rückstände im Schnee, Schmelzwasser und in Böden von Skigebieten in Südösterreich nachgewiesen.
Skisport in Naturschutzgebieten
Im Kanton Graubünden seien bei Messungen im Silsersee hohe PFAS-Werte in Fischen entdeckt worden. Der Abrieb von PFAS-haltigem Skiwachs sei die vermutete Ursache.
Mehrere Wintersportgebiete im Kanton St. Gallen erstreckten sich über empfindliche Naturschutzgebiete, heisst es weiter im Vorstoss. Als Beispiel werden die Langlaufloipen auf dem Ricken oder die Skipisten am Flumserberg genannt. Dort gebe es Flach- und Hochmoore von nationaler Bedeutung.
Die Regierung soll nun unter anderem erklären, ob diese Wintersportgebiete bereits untersucht wurden. «Falls ja, welche Ergebnisse liegen vor?» Weiter wird gefragt, ob die Auswirkungen nun systematisch erfasst würden. Die Antworten stehen noch aus.