Urner Regierung empfiehlt Isleten-Initiative zur Ablehnung
Den Gemeinden würde verunmöglicht, die Arealentwicklung eigenverantwortlich zu gestalten, schrieb die Urner Regierung in ihrem Bericht und Antrag zur Initiative vom Montag. Eine derartige Beschneidung der Planungshoheit durch den Kanton wäre «beispiellos».
Der Regierungsrat argumentiert weiter, dass sich die verlangte Aufwertung der Isleten zugunsten von Natur und Landschaft sowie ein uneingeschränkter Zugang zum See nur im Zuge einer Gesamtentwicklung der Isleten mit einer bergseitigen Verlegung der Kantonsstrasse realisieren lasse. Eine solche kostete rund 8,8 Millionen Franken und würde den Staatshaushalt zusätzlich belasten.
Weiter seien die Kosten für einen Erwerb des Gebiets - falls ein solcher denn überhaupt möglich wäre - sowie eine Umgestaltung zum naturnahen Naherholungsraum mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden, schrieb die Regierung. Hinzu kämen Aufwendungen für die Sanierung der Trinkwasserversorgung, die Gewässerrevitalisierung und Altlastenmassnahmen. Gerechnet werde mit Kosten von bis zu 30 Millionen Franken.
Die Regierung beantragt dem Urner Landrat die Initiative als gültig zu erklären, sie dem dem Volk jedoch ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung zu empfehlen. Das Geschäft ist noch keiner Session zugewiesen.
Die Initiative «Isleten für alle» der Grünen fordert unter anderem eine sinnvolle Umnutzung der bestehenden Gebäude des ehemaligen Cheddite-Areals und will vorhandene Schutzobjekte wie Bäume und Baumgruppen erhalten. Sie will neue Hotel- und Apartmentgebäude sowie Bootshäfen - wie es das Marina-Projekt von Investor Samih Sawiris vorsieht - auf der Halbinsel verbieten.