Abschwung in Tech-Industrie setzt sich fort
Im dritten Quartal 2024 reduzierten sich die Umsätze der Tech-Industrie (Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie sowie verwandte Technologiebranchen) im Vergleich zur Vorjahresperiode um weitere 2,4 Prozent, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Damit beträgt der Umsatzrückgang in den ersten neun Monaten 4,2 Prozent.
Die Auftragseingänge stiegen im dritten Quartal zwar um 6,7 Prozent. Hinter diesem Zuwachs verberge sich allerdings lediglich ein Basiseffekt, denn das Vorjahresquartal war ausgesprochen schlecht ausgefallen, so Swissmem weiter. In den ersten neun Monaten bleibt damit ein Rückgang bei den Auftragseingängen von insgesamt 0,3 Prozent.
Sorgenkind Deutschland
Die Güterausfuhren der Tech-Industrie reduzierten sich im dritten Quartal um 2,5 Prozent, und über alle drei Quartale dieses Jahres sanken die Exporte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,6 Prozent auf 50,8 Milliarden Franken. Grosse Sorgen bereitet dabei Deutschland: Die Ausfuhren in den grössten Absatzmarkt der Schweizer Tech-Industrie gingen in den ersten neuen Monaten um 8,4 Prozent zurück.
Aber auch die Güterexporte nach Italien (-7,2%), Österreich (-5,0%) und Frankreich (-1,1%) waren rückläufig. Hingegen stiegen in den ersten neun Monaten die Güterexporte in die USA (+3,1%) und nach Asien (+0,6%). Dabei blieb der dynamischste Absatzmarkt Indien: Das Exportvolumen stieg um 11,0 Prozent, wobei sich die Entwicklung im dritten Quartal beschleunigte (+22,4%).
Das könne die Schwäche der übrigen Märkte jedoch nicht kompensieren, so Swissmem. Die Schweizer Tech-Industrie stehe wegen der konjunkturellen Schwäche der EU und insbesondere Deutschlands unter Druck. Aber auch die Inlandnachfrage sei schwach. Entsprechend habe sich die Stimmung in den Unternehmen in den vergangenen Monaten deutlich eingetrübt, wie die jüngste Befragung der Swissmem-Mitgliedsunternehmen zeige.
Kurzarbeit und Abbau erwartet
Die schwierige Lage droht, sich auch auf die Beschäftigung in der Tech-Industrie auszuwirken. Bisher hätten nur wenige Firmen Stellen abgebaut, weil sie ihre Fachkräfte halten wollten, sagte Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher laut Mitteilung. «Ich befürchte jedoch, dass es nun vermehrt zu Kurzarbeit und Entlassungen kommen wird», so Brupbacher.
Im nächsten Jahr sei «im besten Fall» mit einer Stabilisierung zu rechnen. «Sollte es zwischen den USA, China und der EU zu einem ‹Handelskrieg› kommen, würde dies die Schweizer Tech-Industrie, welche 80 Prozent ihrer Produkte exportiert, hingegen weiter nach unten ziehen».