Alpines Museum in Bern widmet sich Wandel in Grönland
Rund 70 Interviews hat das Alps geführt. Der Kerngedanke des Projekts liege darin, dass es nur Fragen gestellt und anschliessend zugehört habe. So formuliert es Beat Hächler, der Kurator der Ausstellung und der Direktor des Alps. «Wir halten sie so präzis wie möglich fest, doch wir zeigen nicht mit dem Finger darauf», so Hächler.
Neben der arktischen Natur interessierte sich das Museum auch für den Wandel Grönlands und die Frage, wie die Menschen mit ihm umgehen. Es sei dem Filmteam um Gian Suhner deshalb ein Anliegen gewesen, ein Grönland-Projekt mit Grönland zu machen und nicht über Grönland. «Grönland konfrontiert uns mit Entwicklungen, Perspektiven und Widersprüchen, die es nicht nur in Grönland gibt.»
Die Bevölkerung spricht in den Interviews darüber, wie sie die grundlegenden Veränderungen Grönlands wahrnimmt. Zu hören seien kontroverse Positionen. Es sei «eine Gegenwart der Widersprüche und Dilemmas».
Wenn es in der Ausstellung also etwa um Rohstoffabbau und Bodenschätze, Übertourismus und Flughäfen im Bau, Müllberge und globale Investoren geht, kann das Publikum keine schnelle Antworten oder voreilige Schlüsse erwarten. Denn: «In Grönland schickt sich eine indigene Mehrheitsbevölkerung an, die Geschichte der dänischen Kolonisierung neu zu befragen und die Modernisierung in die eigenen Hände zu nehmen.» Das sei eine Gratwanderung. Eine, der sich das Museum in «Grönland. Alles wird anders» annimmt.
Die Besuchenden erwarten im Museum raumgreifende Projektionen, ihnen gegenübergestellt sind rund dreissig Interviews. Und einen Abstecher in die grönländische Musikszene. Die Ausstellung läuft ab dem 25. Oktober und dauert bis zum 16. August 2026.