Besuch des «Maison Totale» ist ein «Gang durch eine Waschmaschine»
Augustin Rebetez hat sein Anwesen am Südhang des Jura bei Neuenburg in ein Gesamtkunstwerk verwandelt, mit Museum im Inneren des Hauses und einem Skulpturengarten. Ein «verrücktes Ding», wie er selber gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagt.
Alles, was ihn als Künstler ausmacht, hat er dort vereinigt: Malerei, Video, Skulptur oder Musik. Das Projekt changiert zwischen Niki de Saint-Phalles Tarot-Garten und einer Geisterbahn. Und, nein, eine Ausstellung sei das nicht, vielmehr etwas, das ein Leben lang Bestand haben soll.
Nach vier Jahren Arbeit steht nun, ein Katzensprung vom Bahnhof Bôle entfernt, sein Haus zum Träumen zwischen Feldern und Wäldern. Sein Ziel sei, erklärt Rebetez, «positive Energie zu übertragen, Leben, Kunst. Als ob die Leute durch eine Waschmaschine gehen und erfrischt und regeneriert wieder herauskommen».
Und fast ein wenig grimmig fügt er hinzu: «Hierher zu kommen bedeutet, etwas zu fühlen. Ein bisschen Angst zu haben zum Beispiel, das tut gut.» Und so ziehen in einer Ecke des Hauses gruselige Bilder vorbei; die Bilder sind von künstlicher Intelligenz erzeugt.
Lachen lässt sich hingegen über ein Video, das eine Anspielung an den chinesischen Künstler Ai Weiwei zu sein scheint. Oder staunen über ein Gesicht aus Neonröhren und die Fantasiewesen im Garten.
Dabei wollte Rebetez nicht nur ein schönes Haus bauen: «Ich glaube an die Kunst, an die Macht der Kunst, an die Macht origineller Orte, an Orte, an denen sich das Leben, das Schaffen und das Publikum vermischen. Es macht auch Sinn, dass ein solches Haus in dieser Region, weit weg von den Zentren, entsteht.»
Das «Maison Totale» ist bis 21. September zu erleben, jeweils samstags und sonntags.
maisontotale.ch