Bundesrat will Antibiotika-Verbrauch weiter reduzieren
Namentlich müsse in der Schweiz die Überwachung des Antibiotikaeinsatzes verbessert werden, heisst es in einem Faktenblatt zum neuen Aktionsplan. Für diese Überwachung würden Daten durch Gensequenzierungen erhoben. Auch brauche es Programme für den sachgemässen Einsatz von Antibiotika.
Ausserdem sollen Fachpersonen und die Bevölkerung zum Thema informiert und sensibilisiert werden. Auch neue Anreize zur Entwicklung und Bereitstellung neuer Antibiotika auf dem Schweizer Arzneimittelmarkt würden geprüft, schrieb der Bundesrat in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Situation in der Schweiz stabil
Mit der Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz verfolgt der Bundesrat seit 2016 das Ziel, die Wirksamkeit von Antibiotika für Mensch und Tier langfristig zu gewährleisten.
In den ersten acht Jahren habe die Strategie zu einer Reduzierung des Antibiotikaverbrauchs geführt. In der Humanmedizin sank der Verbrauch von den für die Entwicklung von Resistenzen besonders kritischen «Watch»-Antibiotika zwischen 2015 und 2022 um 30 Prozent. In der Veterinärmedizin gingen die Antibiotikaverschreibungen noch stärker zurück.
In Bezug auf die Resistenzraten zeichnet sich in der Schweiz laut Bundesrat eine vorläufige Stabilisierung ab. Aufgrund deutlich höherer Raten im internationalen Kontext sei jedoch mit einer erneuten Verschärfung der Lage zu rechnen, so der Bundesrat. Es bestehe daher weiterhin Handlungsbedarf.
Der Erfolg des neuen sogenannten One Health-Aktionsplans wird im Jahr 2027 evaluiert.