Champions Hockey League ist nicht mehr, was sie vor 15 Jahren war
Der damalige Wettbewerb trug den gleichen Namen, aber Vergleiche lassen sich kaum ziehen. Die damalige Champions League wurde unter dem Dach des Internationalen Verbandes IIHF durchgeführt und ging nach nur einem Jahr finanziell bereits wieder ein. Die ZSC Lions strichen damals als grosser Sieger brutto 2,5 Millionen Franken ein. Re-Finanzierbar war diese Liga aber nicht. Deshalb zogen die IIHF und vor allem die (russischen) Sponsoren ein halbes Jahr später den Stecker.
Mittlerweile ist bekannt: Mit Klubwettbewerben lässt sich im Eishockey kein Geld verdienen. Sollte der Genève-Servette Hockey Club wie 2009 die ZSC Lions die Champions League gewinnen, kassiert er nicht 2,5 Mio. Franken, sondern 360'000 Euro. Zum Vergleich: Jeder gewonnene Punkt in der Fussball-Champions-League trug den Young Boys letzten Herbst rund das Dreifache ein.
Sportlich wäre der Titel für Servette aber eher wertvoller als der Triumph der ZSC Lions 15 Jahre zuvor. Der ZSC musste damals vor dem Final lediglich eine Dreiergruppe und danach einen Halbfinal gewinnen. Servette hingegen qualifizierte sich gegen sechs Gegner für die Playoffs, die im Herbst mit Achtelfinals begannen. In den Achtelfinals eliminierte Genf-Servette den deutschen Meister (München), in den Viertelfinals den schwedischen Meister (Växjö Lakers).
Gewiss: Vor 15 Jahren spielten zwei russische Klubs mit - und die ZSC Lions zauberten im Final den russischen Meister Metallurg Magnitogorsk vom Eis (2:2 und 5:0). Dass die Russen seither aus Desinteresse immer fehlten (und mittlerweile wegen des Ukraine-Kriegs auch nicht mehr teilnehmen dürften), schadet der heutigen Champions League nicht. Schon mehr schaden dem Ansehen der Liga die absurden Regelversuche (Abweichungen von den internationalen Spielregeln bei Strafen) dieser Saison.